Von Stonehaven aus ging es noch ein paar Kilometer nördlich bis Aberdeen, wo wir die Küste dann verließen. Ab heute lagen nun endlich die Highlands vor uns – unser eigentliches Reiseziel in Schottland.
Entlang der Straße, fortan in Richtung Westen, schlängelt sich der Fluß Dee, den wir aufwärts begleiteten. Ungefähr 75 Kilometer ging es nun sanft bergauf, immer in Sichtweite des Flusses. Auf dem Weg zu dem Highlight unserer Tour besuchten wir noch zwei Schlösser und einen kleinen Wasserfall.
Zuerst lag Drum Castle an unserem Weg. Das Schloss wird noch heute für Wohnzwecke genutzt, beherbergt aber auch eine kleine Ausstellung, die wir allerdings nicht besichtigt haben.

https://maps.app.goo.gl/Jz4bwYFcHSeoC5go6
Die meisten der Schlösser hier sind in mehr oder weniger privater Hand und es gibt neben möglichen Besichtigungen des Schlosses häufig großzügig angelegte Gärten. So auch hier am Drum Castle. Die Gärten sind in der Regel frei zugänglich.

Ein paar Kilometer weiter entlang der Straße A93 findet sich Crathes Castle. Nun schon wieder ein Schloss? Aber irgendwie sehen die alle unterschiedlich aus, was es ja auch interessant macht.

https://maps.app.goo.gl/HNVxifnAS5ucG9PN6
Auch hier gab es einen vorbildlich gepflegten Garten mit mehreren Gewächshäusern, die man ohne Eintrittsgeld besichtigen konnte. Einige seltene Pflanzen werden hier von Gartenprofis gezüchtet. Bemerkenswert auch, dass es hier, wie auch oft an anderen Orten, einen größeren Spielplatz für Kinder gab. Nach dem, was wir während der gesamten Reise beobachten konnten, gibt es in UK relativ viele Kinderspielplätze, die allesamt in einem guten Zustand sind. Wir konnten keine Spuren von Vandalismus finden. Ebenso findet man nur ganz selten Grafitti an Wänden, Brücken oder wo auch immer. Woran liegt das? Ach ja, neben vielen Kinderspielplätzen hat auch jeder Ort einen Fußballplatz. Und auch diese Plätze sind in einem guten Zustand – quasi jederzeit bespielbar.
Bei einem kleinen Kaffeestop trafen wir noch einen schottischen Oldtimerfan mit einem deutschen Bulli, den er selbst aus Südafrika importiert hatte. Er war auf Sonntagstour und hatte seinen Sohn dabei, der unbedingt mal sehen wollte, wer der Edgar ist.

Wie immer kommt man mit den Leuten in Schottland völlig unkompliziert ins Gespräch. Und wünscht sich abschließend einen schönen Sonntag.

Eine kühle Abwechselung war dann der Dess Waterfall. Zugegeben ist das ein eher kleiner Wasserfall, keineswegs ein Rekordhalter. Dennoch wird er gern von Wanderern aufgesucht und manchmal baden auch Leute darin. Wir haben aber nur geguckt ….

https://maps.app.goo.gl/SUGqpRYYUX1Z8BoNA
Um nochmal ein bisschen „schöne Strasse“ unter die Räder zu bekommen, haben wir dann die Hauptstraße (A93) verlassen und sind stattdessen auf die B976 ausgewichen, die am anderen Flußufer verläuft. Das ist eine der sogenannten Single-Roads mit entsprechenden Passing Places. Der versierte schottische Autofahrer verhält sich hier vorbildlich und trotz enger Straße klappt es mit dem Gegenverkehr völlig problemlos.
https://youtube.com/shorts/u1OlEJZvxK8?feature=share
Am frühen Abend erreichten wir dann die kleine Ortschaft Balmoral, die wegen des gleichnamigen Castle in der ganzen Welt bekannt sein dürfte. Hier befindet sich eine der Residenzen des britischen Königshauses. Dieses Schloss kennen die meisten Menschen aus dem Fernsehen. Morgen wollen wir es besichtigen …
Einen Übernachtungsplatz fanden wir vor den Toren der Royal Lochnagar Distillery. Eigentlich hatte ich vor direkt auf dem großen Parkplatz der Distille zu bleiben. Aber um 17:00 Uhr, wenn die Distille schließt, wird auch der Parkplatz verschlossen. Kurzerhand habe ich den Hausmeister nach einem Plätzchen gefragt, der uns diese Parkbucht gegenüber empfahl. Die Straße hier ist eine Sackgasse und es gibt nur vereinzelt Anliegerverkehr, sobald die Distille geschlossen ist.

http://www.royallochnagardistillery.com/
https://maps.app.goo.gl/mAFGZNWFyNEHuoji9
Mit fast 100 gefahrenen Kilometern und dem ersten Abendessen dieser Reise aus der Außenküche ging der Sonntag zu Ende. Pellkartoffeln mit Spinat.

Natürlich regnete es nochmal. Ohne den vielen Regen gäbe es schließlich nicht dieses bestechende Grün in Schottland!