Noch nie bin ich so kurzfristig und eher oberflächlich vorbereitet in einen Urlaub gefahren. Das lag nicht daran, dass ich keine Lust dazu hatte oder was auch immer. Es war einfach dem Umstand geschuldet, dass wir uns für Schottland erst sehr spät entschieden haben. Bis zum späten Frühjahr 2024 stand eigentlich Schweden ganz fest auf dem Programm.
In der Kürze der Zeit habe ich via Google und vor allem Facebook schnell ein paar Dinge in Erfahrung gebracht.
Als Erstes sind wir Mitglied im britischen Caravan and Motorhome Club geworden, um einige mögliche Vorteile in Anspruch zu nehmen.
https://www.caravanclub.co.uk
Da wäre zunächst die Fähre und später vielleicht einige Campingplätze, die man einfach günstiger zu bekommen scheint. Der Mitgliedsbeitrag lag bei 73 Pfund (87€) für ein Jahr, die Ersparnis der Fähre allein bei etwa 140 Pfund. Von daher hatte sich das durch die Buchung der Fähre über den Club schon rentiert. Später haben wir noch 3 Campingplätze als Clubmitglieder etwas günstiger bekommen.
Als Zweites, oder doch schon vorher, ging es um die Auswahl der Fähre oder vielleicht auch des Tunnels. Da gibt es viele Wege, die in dem Fall zwar nicht nach Rom, aber nach Schottland führen.

Hier wurde es schon etwas schwierig. Der kürzeste Fährweg, von Calais nach Dover, ist natürlich auch der Günstigste. Diese Variante braucht aber einen etwas längeren Anreiseweg von zu Hause (785km) und in der Folge muss man auch quer über die britische Insel fahren, wenn man schließlich nach Schottland (Dover-Edinburgh 750km) will. Dann kam ich auf Hoek – Harwich. Da hat man schon mal eine respektable Anreise von Deutschland (580km), aber noch immer einen langen Weg durch GB (700km).
Schließlich haben wir uns für die Route ab Ijmuiden (550km) bis nach Newcastle (200km) entschieden. Das hat uns etwa 1.000km Autofahrt erspart. Und zudem auch zwei oder drei Tage Urlaubszeit in Schottland gebracht.
Die Fähre Ijmuiden-Newcastle bringt neben dem leider höheren Fahrpreis auch ein paar Vorteile mit sich. Man fährt immer über Nacht (Abfahrt 17:00 Uhr, Ankunft 10:00 Uhr). Das Schiff ist zwar auch schon 40 Jahre alt, wurde aber vor kurzem etwas renoviert. Die Kabinen, die man zwangsweise buchen muss, sind aus unserer Sicht ganz ok.

Die Fähre haben wir erst 10 Tage vor der Reise gebucht, was aber gar kein Problem war. Ob eine frühere Buchung eine Ersparnis gebracht hätte, kann ich nicht beurteilen. Wir hatten ein paar mitreisende Frühbucher gefragt, die hatten ähnliche Ticketpreise bezahlt.
Zu guter Letzt druckte ich ein Erinnerungsschild mit den wichtigsten Abmessungen von Edgar in Meter / Fuß sowie Kg / lbs fürs Handschuhfach aus. Ich wusste nicht genau, wie die Engländer ihre Straßen beschildern und wollte einfach im Zweifelsfall auf einen Blick Klarheit haben. Tatsächlich hat uns das an einer Stelle das Dach gerettet …

Nun konnte es eigentlich losgehen. Was es auch am 27. Juni nach der Arbeit ging.