ifahannes hat geschrieben: ↑Mo 14. Aug 2023, 20:36
Sehr schön Froschi. ... Ein tolles aber leider auch teures Reiseland.
Bevor ich mit euch weiter fahre, noch ein paar generelle Eindrücke. Ich beginne mal mit dem "teuren Reiseland".
Wenn es auf der Erde lediglich zwei Kategorien gibt, also billig und teuer, dann zählt Schweden (und wahrscheinlich ganz Skandinavien) zu den teuren Reiseländern. Betrachte ich das in Relation zu Deutschland, dann ist Schweden irgendwie auf gleichem Niveau. Allerdings gibt es da tatsächlich ein paar Besonderheiten.
Tanken: Ich habe in Schweden zweimal getankt und bargeldlos bezahlt. Inklusive der Kreditkartengebühr (2%) habe ich im Durchschnitt 1,92€ pro Liter Diesel bezahlen müssen. Das liegt ganz klar über aktuell deutschem Niveau. Als wir nach Rostock zurück kamen, war das ungefähr 1,80€/l. Da ich persönlich bei Edgar ausschließlich den Ultimate bei Aral tanke, kam mir der Diesel in Schweden quasi günstiger. In Rostock habe ich nach der Reise für 2,039€/l Ultimate getankt.
Supermarkt: Einkaufen ist in Schweden etwas anders organisiert. Es gibt fast ausschließlich Supermärkte der großen Ketten, wie Lidl, ICA, Coop oder Willys. Und davon gibt es außerhalb der Städte quasi gar keine. Der Schwede kauft, wenn er einkauft, immer in größeren Mengen und Abpackungen. Nudeln sind fast immer zu 1000g verpackt. Da haben wir die Packung für 159SEK im Angebot gekauft (ca 1,45€). Bei den Brötchen kostet das Stück gerne mal mehr als 15SEK, also deutlich über einen Euro. Im Angebot gab es regelmäßig 3 Brötchen für 15 oder 20SEK, was dann schon wieder fast an deutschem Niveau ist. Auch Kuchen wird in diesen Mengenrabatten gerne verkauft. Anfangs hatten wir 4 Stücken für 35SEK (3€), später fanden wir 6 Stücken für 36SEK. Alle dunklen Backwaren sind grundsätzlich teurer als die hellen Backwaren. Dunkle Brötchen sind eigentlich nicht bezahlbar. Dafür ist Knäckebrot ganz günstig zu bekommen, wenn man eine Packung dreimal so groß wie in D kauft.
Eisessen: Eine Kugel Eis kostet 39SEK, also über 3€. Das ist heftig. Zwei Kugeln kosten 49SEK und drei Kugeln dann 59SEK. Das ist die Rabattstaffel, die wahrscheinlich die (teure) Waffel ausgleichen soll. Bei den drei Kugeln (die ich dann immer gegessen habe!) liegt der Kugelpreis unter 2€, also eigentlich auf inzwischen deutschen Niveau in Urlaubsgebieten. Nur die Kugeln in Schweden sind oft viel größer als in D. Scheinbar gilt auch hier das Prinzip der größeren Verpackungen ...
Imbiss: Den klassischen Imbiss auf die Faust haben wir nicht bekommen. Einmal gab es Fish&Ships, wo die Zubereitung ganze 20 Minuten gedauert hat. Das ist also kein Fast-Food in dem Sinne. Die Portion hat 105SEK gekostet, was etwas unter 10€ und damit wahrscheinlich auf deutschem Niveau liegt. Eine Pizza zum Mittag liegt bei umgerechnet 8-9€, das bezahle ich beim Döner-Mann inzwischen auch.
Eintrittsgelder: Die von uns besuchten Museen waren alle mit vernünftigen Eintrittspreisen erschwinglich. Das Husqvarna-Museum kostet pro Erwachsenem 120SEK, also knapp über 10€. Absolut deutsches Niveau, wie ich finde. Vielleicht sogar etwas darunter. Das IKEA-Museum wollte 60SEK von jedem Erwachsenem.
Camping- und Stellplätze: Der teuerste Stellplatz hat 20€ (in Euro bar bezahlt) gekostet. Sonst lagen die Gebühren zwischen 100 und 200SEK. Im Schnitt also unter 20€ pro Nacht für 2 Personen inklusive Fahrzeug. Dabei waren meist auch Duschen und Toiletten schon dabei.
Wer also sagt, ich fahre nicht nach Schweden, weil es zu teuer ist und stattdessen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern macht, um vielleicht günstiger wegzukommen, der liegt nach meiner Meinung nicht ganz richtig. Abgesehen von der Fährfahrt ist Schweden absolut erschwinglich und bietet mehr, als viele andere Länder:
Mehr nette Menschen:
Mehr Platz für Menschen:
Mehr interessant zu fahrende Straßen:
Und nicht zuletzt mehr Elche

"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger