Wir sind inzwischen bis kurz vor Oulu vorgerückt, morgen dann Rovaniemi und zum Weihnachtsmann, Karten und Geschenke für das Enkelchen klarmachen.
Finnland zeigt sich von seiner allerbesten Seite, endlose Wälder, endlose Straßen in zumeist sehr ordentlichem Zustand, ordentliche Tank- und Raststätten und die Campingplätze sind ne Wucht für sich. Es wird inzwischen nachts gar nicht mehr richtig dunkel, die Sonnenuntergänge sind atemberaubend... Die Finnen sind voll schräg drauf und heizen hier um Mitternacht mit Motorbooten umher...
Ansonsten sind uns die Finnen als bissel maulfaul aufgefallen. Die fröhliche Offenheit der Schweden fehlt hier irgendwie.
Zwischenzeitlich hat uns dann doch noch eine Panne heimgesucht, die sich allerdings im Nachgang doch nicht als so unglücklich herausgestellt hat.
Wir haben ja eine Doppeltankanlage mit 2*180li. Vom hinteren Tank wird der Diesel bei Bedarf in den Vorderen umgepumpt. Ggf. auch während der Fahrt. Nun hat die erste Kraftstoffpumpe den ersten Versuch auf der Heimfahrt von Klaistow nicht überlebt. Nach nur einem halben Tank hat sie sich selbst in Wärme umgewandelt, und den Dienst quittiert. Der Verkäufer wollte von Garantie nix wissen und für 65€ lohnt das Streiten einfach nicht. Also eine neue Pumpe bestellt. Als diese ankam, stand auf dem Sockel: 12V. Da ich aber eine 24V Pumpe bestellt hatte, fragte ich beim Verkäufer nach, wie das zu verstehen ist. Der sprach dann von möglichen Fehlern, ich solle die Pumpe zurücksenden und eine echte 24V Pumpe könne er nicht liefern.
Da die Zeit zum Urlaub drängte und ich die Schnauze voll von Experimenten hatte, bestellte ich nun einfach eine massive 24V Pumpe bei einem unserer Lieferanten. Vorgestern dann auf der Autobahn hinter Helsinki begonnen, den Sprit umzupumpen, durch eine Verkehrssituation abgelenkt, und die Pumpe vergessen.
Irgendwann fiel es mir dann wieder ein, ein Blick auf die Tankuhr zeigte vollen Tank, also Pumpe abgestellt, alles schick.
Auf dem Rastplatz bei der nächsten Pause geht Tanja ums Auto - von hinten kam ein spitzer Schrei:" ...ach du Scheiße..."
Hingeguckt, und dann das: Was war passiert? Entweder war die Entlüftungsöffnung im Tankdeckel verstopft oder für die Pumpe einfach zu klein. Ich hatte per Knopfdruck den Befehl "pumpen" gegeben, welchen die Pumpe bis zum bitteren Ende ausgeführt hatte. Dem Haupttank vorn ist das auch nicht so gut bekommen. Er hatte vorher eine riesige Delle, die ist jetzt weg, was Positives hat die Sache am Ende also auch. Der überflüssige Diesel wurde offenbar durch die Entlüftungsöffnung des Haupttankes ausgeblasen und hat Walters rechte Seite komplett eingeölt. Rost dürfte kein Thema mehr sein in den kommenden Jahren.
Ohne Reservetank war es zunächst ein komisches Gefühl, die langen Strecken ohne Tanke kommen erst noch.
Wir haben dann den Haupttank leergefahren und an einer Tanke zunächst mal 20li. Diesel in den Tank mit dem neuen "Kayser- Design" gefüllt und die Pumpe ausprobiert. Die geht noch. Also den Nebentank mit 100li. Diesel beaufschlagt und geguckt, ob es irgendwo tröpfelt. Dann hätten wir fix umpumpen können. Tat es aber nicht, alles noch dicht. Zum Glück!! Also Haupttank auch befüllt, weiterfahren und beobachten. Unser Reservetank ist jetzt mit dem neuen Design etwa 70....80 li. kleiner, aber noch verwendbar.
Eine Regenfahrt heute hat die schlimmsten Spuren beseitigt.
Lerneffekt: umpumpen nur noch im Stand bei geöffneten Tankdeckeln...

Der Tank ist zu Hause zu ersetzen, gibt es noch als Neuteil, kein Problem also.
Ansonsten haben wir in unserem Reisetagebuch eine Seite begonnen, wo wir Verbesserungspotenzial aufschreiben. Gibt hier und da kleinere Sachen , die einer Verbesserung bedürfen. Im Großen und Ganzen verläuft unsere "Erprobungsfahrt" extrem positiv, bislang hält alles, was wir da so mit heißer Nadel gestrickt haben.
3200 Kilometer liegen, im Wesentlichen stressfrei, bereits hinter uns. Zum Kap sind es jetzt noch mal knapp 1000, also vier bis fünf Tagesreisen.
Die Flasche Wein vom Kap der Guten Hoffnung lauert im Keller auf ihren Einsatz an der ollen Kugel da oben.
Wir berichten weiter...
Grüße - Euer Fritz nebst Familie...