Und weiter geht's.
Zuerst ein paar grundsätzliche Reisehinweise.
Sprache: Lettisch und/oder Litauisch werden wohl die Wenigsten sprechen. Wohl nicht mal ansatzweise. Aber man kommt mit Englisch schon verdammt weit. Wenn ich irgendwo was reden musste, habe ich gleich mit Englisch begonnen. Bei jüngeren Leuten klappte das in der Regel auf Anhieb. Bei Älteren - naja. Dann schon eher Russisch. Obwohl ich das ja sechs Jahre in der Schule hatte, blieb verdammt wenig bei mir hängen. Aber wenn mich jemand damit "zutextete", kamen bestimmte Vokabeln wieder in den Sinn und weiter mit Händen und Füßen kamen wir auch zu einem guten Ende.
Verkehr: Straßennetz sehr gut ausgebaut. Autobahnen gibt es weniger, dafür sehr gut ausgebaute Schnellstraßen. Auch Landstraßen sind in Ordnung. Aber wenn es wirklich ins ländliche Gebiet geht, sind dort noch sehr viele Schotterpisten anzutreffen.

Und diese Schotterpisten sind ein einziges Wellblech. Grauenhaft. Höchstgeschwindigkeit bei 30, wenn man noch eine halbwegs annehmbare Spur findet. Einheimische kennen sich da besser aus, die fliegen mit 80 Sachen von Buckel zu Buckel. Schei... auf die umherspritzenden Schottersteine beim Überholen. Naja, vielleicht ist das was für den Ein- oder Anderen Offroadfahrer unter euch. Mir war es ein Grauen. Selbst mit dem Fahrrad habe ich auf solchen Pisten keine passende Spur gefunden. Und die Höhe war dann, vor mir ein Grader, der die Piste geglättet hat. Aber hinter ihm eine wahre Geröllstrecke mit aufgeworfenen Felsbrocken. Was dann wieder ein Extrem war.
Höchstgeschwindigkeiten. Fast so wie bei uns. Bloß die Autobahnen auch irgendwo beschränkt. Wird aber von den Einheimischen in der Regel immer überschritten. Bringt also nichts, sich an die Anderen zu halten, wenn man mal nicht direkt das letzte Schild noch im Kopf hat. Aber wie schon bemerkt, man ist im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Blitzer gibt es eine Menge, auch sehr viele Streckenradare. Wird aber in der Regel mit Schildern darauf aufmerksam gemacht.
In Großstädten ist der Verkehr schon sehr lebhaft. Da sollte man selbst absolut passiv fahren. Einheimische nehmen da die allgemeinen Regeln nicht so genau. Generell muss man immer mit "Fehlern" Anderer rechnen. Hab da auch mehrere Unfälle gesehen, mit der Frage "wie kann denn da so was passieren?"
Im ländlichen Raum ist der Verkehr sehr entspannt und auch nicht viel los.
Tankkosten: Irgendwo zwischen deutschem und polnischem Niveau. Also preiswert.
Übernachtungen und Stellplätze: Ich für meinen Teil bin ja eher der "Freisteher". Und da ist Lettland und Litauen ideal. Hatte mir vorher die App park4night geladen und bin damit sehr gut gefahren. Immer und überall habe ich kostenlose Stellen gefunden, wo man frei stehen und übernachten kann. Aber eben autark. Keine Ver- und Entsorgung. Was aber sehr verbreitet ist, auf den Park- und Picknickplätzen sind in der Regel auch Dixis aufgestellt. Und die sind auch sauber und ordentlich und werden auch regelmäßig geleert. Selbst in absolut einsamen ländlichen Gegenden.
Die einzige Versorgung die ich ab und an brauchte war Trinkwasser. Dank der App war das aber auch kein Problem. Tankstellen, Hafenmeister, oder sogar Friedhof. Irgendwo bekam ich immer mein Wasser.
Aber auch Camping ist möglich. Was ich so mitbekommen habe. Gerade im ländlichen Raum versuchen viele in kleinerem Maße einen Campingplatz zu betreiben oder auch nur auf eigenem Grund ein paar Stellplätze anzubieten. Keine schlechte Idee und bestimmt auch empfehlenswert wenn man mal 2, 3 Tage fest stehen will.
Einkaufen: Immer und überall möglich. Sehr lange Öffnungszeiten, selbst an Wochenenden. In der Regel normale Supermärkte so wie bei uns auch. Absolut empfehlenswert die ganz großen Supermärkte. Dieses Angebot dort ein Traum. Und mittendrin dann noch reich bestückte Frischetheken. Aber auch auf dem Land die kleinen Emmaläden, wo noch über die Theke verkauft wird. Dort hilft dann nur Hände und Fingersprache. Aber es geht.
Preislich liegen die Dinge so wie bei uns auch, manch mal etwas höher, in der Regel etwas darunter.
Sehr empfehlenswert sind die Wochenmärkte. Gerade was die Frischobst und Landprodukte angeht. Da wird jeder fündig. Und macht auch Spass.
Bei mir war ja gerade Heidelbeersaison. Bin da voll auf meine Kosten gekommen. Habe zwar auch selbst gesammelt. Aber für eine volle Schüssel musste man schon eine Stunde durch den Wald robben. Man kennt ja auch nicht die guten Stellen. Habe mich dann eher an die Marktfrauen gehalten und meinen täglichen Bedarf dort gedeckt.

Mit selbst gemachte Eierkuchen (natürlich heimische Eier ((also Lettische)) ) in der Natur genossen, einfach himmlisch.
...es geht noch weiter...