Die vorletzte Etappe mit ein bisschen Wehmut ...
Vom Bahnhof Glimminge mussten wir weiter in Richtung Süden, damit wir am Freitag die Fähre von Trelleborg nach Rostock nehmen konnten. Da die Fähre bereits am frühen Morgen mit uns in See stechen sollte, planten wir eine Nacht in der Nähe des Hafens ein. Wie immer gestaltete sich die Stellplatzsuche nicht so ganz einfach, zudem an der Südküste ohnehin viele Touristen unterwegs sind. Aber App-sei-Dank sollte auch die letzte Nacht nochmal gut werden.
Um dem Donnerstag noch etwas Schönes zu geben fuhren wir zuerst in die Stadt Lund. Das waren etwa 90km auf diesmal sehr gut ausgebauten Straßen. Es rollte sich ganz ordentlich ... in Richtung nach Hause.
Die IFA-Gruppe zu parken war zuerst nicht ganz einfach, weil die öffentlichen Parkplätze in der Stadt Lund ausschließlich für PKW beschildert und zudem kostenpflichtig -zu zahlen per App- waren. Das war für schwedische Verhältnisse nicht üblich. Wir konnten aber an einer Sporthalle etwa 2km außerhalb des Stadtzentrums für ein paar schwedische Kronen parken (30 SEK).
https://maps.app.goo.gl/CWX9DL97NGqKy17QA
Die Stadt Lund hat etwa 90.000 Einwohner und ist in Schweden für ihre Universität und den romanischen Dom bekannt. Lund gehört mit einem Alter von etwas über 1000 Jahren zu den ältesten Städten in Schweden - und wurde natürlich von Wikingern gegründet. Der Dom wurde auch schon recht früh gebaut, das war im Jahr 1104 (zum Vergleich: Halberstadt 992, Magdeburg 1209, Köln 1248). Lund liegt also ganz gut im Rennen
Sehenswert ist die riesige "Weltzeituhr" im Dom, die uns zeigt, dass nicht nur (Ost-)Berlin eine Weltzeituhr hat.
Schon auf den ersten Blick stellt man fest, dass die Berliner Uhr viel leichter abzulesen ist. Uns ist es jedenfalls auch auf den zweiten Blick nicht gelungen auch nur eine Uhr- oder Jahreszeit zu deuten. Wikipedia schreibt dazu:
Die Astronomische Uhr Horologium mirabile Lundense wurde Ende des 14. Jahrhunderts installiert und ist möglicherweise ein Werk von Nikolaus Lilienfeld. Diese Uhr gibt es immer noch in der Kirche, auch wenn sie in den folgenden Jahrhunderten mehrmals verbessert wurde. Ein Mondzeiger zeigt die Phase des Mondes und die Position am Himmel, ein Sonnenzeiger zeigt die Uhrzeit auf einer 24-Stunden-Uhr, und es gibt auch einen Tierkreiszeiger. Wenn die Uhr spielt, erheben hölzerne Hornbläser ihre Hörner. Zu den Tönen des Lobgesangs In dulci jubilo öffnet sich ein Pförtchen, wobei eine Prozession der drei Könige sich verbeugend an Maria mit dem Jesuskind vorbeischreitet. Die drei hölzernen Könige stellen gleichzeitig die Völker aus den drei damals bekannten Erdteilen Europa, Asien und Afrika dar.
Auch besticht die Stadt mit den vielen alten Häusern im Straßenbild, die der modernen Peripherie eine historische Mitte geben.
Ladys Hage, mit dem Auto etwa 45 km südlich von Lund gelegen, war der auserwählte Platz für die letzte Nacht in Schweden. Hier gibt es nur eine grüne Wiese! Mehr nicht!
https://www.husbil.se/stallplatser/p/743/
https://maps.app.goo.gl/AooB3iS7F6ztmkdX7
Aber es gab auch hier abermals ganz nette Menschen. Als Gast auf dem Platz bekommt man vom Besitzer ein kleines Andenken. Das ist eine Art Eiskratzer, hergestellt aus Resten von irgendwas. Mit einer Widmung versteht sich. Gratis gab einen längeren Plausch mit dem Vermieter, der abends die Kasse des Vertrauens leert und diese Gelegenheit nutzt, um mit seinen Gästen ins Gespräch zu kommen. Die Nacht ohne Extras kostet hier übrigens 10€.

"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger