Neben dem Kühlschrank als Upgrade gab es leider auch wieder etwas zu reparieren.
Die letzten größeren Touren im Vorjahr waren immer mal wieder von einem geringen Verlust der Bremsflüssigkeit im vorderen Behälter geprägt. Zuerst war das wirklich ganz gering, wurde dann immer mehr. Das ging bis zu einem halben Behälter auf 500km. Merkwürdigerweise verschwand dies, nachdem wir die Bremsen in Polen einmal nachgestellt hatten.
Es kam aber wieder. Und Anfang des Jahres sah ich dann am rechten Vorderrad auch etwas Flüssigkeit in der Felge. Da es ja kein großes Ding ist, habe ich mich gleich drangemacht. Die Bremstrommel ging bemerkenswert leicht abzunehmen. Und da kam dann gleich das Mehrfachmaleur zum Vorschein. Nicht nur der Radbremszylinder war undicht. ...
Radbremszylinder undicht, Federn falsch eingehängt:
Haltespange der Bremsbacken gebrochen:
Bremstrommeln deutlich eingelaufen, weil die Backen nicht ordentlich geführt waren:
Bremsbacken mit Riefen und ölig:
Vorn habe ich dann beide RBZ überholt, also etwas gehohnt und neue Manschetten vom Ungarn eingebaut. Außerdem beide Trommeln neu und neue Bremsbacken besorgt. Damit sollte es dann gut sein.
Als ich dann kurz vor der Probefahrt war, sah ich hinten rechts die nächste Baustelle. Irgendjemand sagte mal: "Wenn du vorne die Bremsen machst, dann am besten hinten gleich mit, weil die kommen sowieso." Ein schlauer Mensch!
Deutliche Nässe hinten:
Hinten waren leider beide RBZ so stark verrostet, dass sich ein leichtes Hohnen nicht mehr lohnen würde. Da habe ich dann neue RBZ vom Ungarn "Made in China" bestellt. Diese wurden "trocken" geliefert und bekamen von mir eine Ladung ATE-Bremsenpaste spendiert. Da die Rohlinge auch völlig unlackiert daher kamen, mussten sie noch eine Farbgebung über sich ergehen lassen:
Einmal dabei sah ich auch, dass ein Handbremsseil fest war. Hier sind dann gleich alle 3 Seile neu gekommen. Vorsichtshalber tauschte ich den Hauptbremszylinder auch gleich noch. Das war ein unbenutztes DDR-Teil, wo ich letztes Jahr mal eine kleine GR gemacht habe. Alles gereinigt und neue Manschetten rein:
Zu einem kleinen Problem entwickelten sich dann noch die Undichtigkeiten im Bereich der Entlüftungsnippel. Da hat der Chinese irgendwie nicht nach Zeichnung gearbeitet. Jedenfalls habe ich mehrere unterschiedliche Nippel probiert, bis die auch dicht waren. Letztlich ist jetzt ein Exemplar von Hofmüller jetzt drin und dicht.
Mit Herzklopfen hatte ich gestern die erste Runde des Jahres gedreht und erstmal keine besonderen Vorkommnisse festgestellt.
Außer, dass ich gleich nochmal die Bremsen ringsum nachgestellt habe. Da war der Pedalweg einfach zu lang.
Mit Freude blicken wir auf die neue Saison!
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger