Moin,
der Hinweis von Elron666 ist ein schönes Beispiel, dass dann doch etwas Hexenwerk im Aufbau steckt. Für mich ein Hinweis, dass die Randbedingungen immer sehr individuell sind und in bestimmten Konstellationen trotz aller Überlegung dann doch ungewollte Phänomene auftreten können.
Manchmal steckt der Teufel im Detail. Hier eine kurze Stellungnahme zur Demystifizierung:
(1) Die LiFePo4-Zellen haben eine extrem geringe Selbstentladung, die überleben grundsätzlich den Winter. Warum also Abschalten: In der Kombi mit dem BMS und dauerhafter bluetooth Bereitstellung (oder gar WLAN) und evt. vorhandenem Display verbraucht das System Akku dann doch Strom.
(2) Wenn ich im Winterschlaf über Sonne und/oder Stromnetz Erhaltungsladung betreiben könnte, dann würde ich den Akku vielleicht auch nicht ausschalten. Aber meine Halle ist dunkel und stromlos.
(3) Das beschriebene Phänomen kann nicht auftreten, wenn ebenso der DC-Trenner zwischen Laderegler und Solarmodul stromlos geschaltet wird.
(4) Und Murphys Gesetz beschreibt, das „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ … es vermittelt mir ein gutes Gefühl wenn die viele gespeicherte Energie nicht ungewollt über offene Batteriepole frei werden kann.
(5) Ich müsste es testen, aber habe dafür keine Zeit. Ich vermute hier ein victron typisches Phänomen. An vielen Stellen nutze ich unterschiedliche EPEVER Solarregler und die schalten sich ohne Batteriespannung ebenso aus.
Gruß Torsten
Kofferbatterie
- markus27
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Re: Kofferbatterie
Hallo Torsten,
mir geht es da wie Christian. Ich habe mit den Batterien überhaupt keine Erfahrung.Wir haben 12 Volt 400 Ampere AGM Aufbaubatterien und 600 Watt Solar auf dem Dach. Im Sommer ist alles
. Wir waren gerade 4 Wochen in Italien(Sizilien) unterwegs, hier haben wir auch noch zwei Tagen meist Landstrom benötigt. Wir haben jetzt ja viel geheizt, Beleuchtung im Innenraum, Warmwasser meist über Boiler zusätzlich elektrisch erhitzt usw. Da kommen schon ein paar Ampere zusammen. Der Ertrag von der Solar ist hier trotz Sonne sehr gering um diese Jahreszeit.
Ich habe jetzt aufgrund deines Beitrags auf der Seite von Basen Green eine 12 Volt 460 Ampere Batterie mit den passenden Maßen gesehen. Wäre diese dann auch zu Empfehlen? Mit den Maßen passt sie genau in unseren Halter.
Der Preis wäre auch ok. Ich war ja bisher immer etwas skeptisch wegen dem hohen Preis.
Gruß Markus
mir geht es da wie Christian. Ich habe mit den Batterien überhaupt keine Erfahrung.Wir haben 12 Volt 400 Ampere AGM Aufbaubatterien und 600 Watt Solar auf dem Dach. Im Sommer ist alles
Ich habe jetzt aufgrund deines Beitrags auf der Seite von Basen Green eine 12 Volt 460 Ampere Batterie mit den passenden Maßen gesehen. Wäre diese dann auch zu Empfehlen? Mit den Maßen passt sie genau in unseren Halter.
Der Preis wäre auch ok. Ich war ja bisher immer etwas skeptisch wegen dem hohen Preis.
Gruß Markus
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Re: Kofferbatterie
Hallo Markus,
in meiner Powerwall Community wurde Basengreen als Lieferant für Zellen lange gehyped. Glanz und Bedeutung verblasste etwas als wir direkt bei EVE A-Grade Zellen kaufen konnten und jetzt eher vom Europaimporteur NKON kaufen. Aber Basengreen macht nach wie vor solide gute Arbeit, ich sah in der Vergangenheit wertige Zutaten . Die Stromführung und Kabelage im Inneren ist besser ausgeführt als die meisten Selbstbauer es können … gute industrielle Fertigung hat seine Vorteile.
Vielleicht mein persönlicher Ingenieur Spleen: Aber eine Blackbox ohne Kenntnis des heutigen Inhalts würde ich nicht kaufen. Mein Empfehlung: Kaufe auch Du nicht die Katze im Sack, frage nach dem Inhalt.
(1) Da werden 8x 230Ah Zellen (4s2p) drinnen sein. Es spricht vieles für den Hersteller EVE. Aber welches Modell in A-Grade Qualität?
(2) Welches BMS-Modell ist heute verbaut? Früher viel von JBD, das ist auch ein anerkannter guter Hersteller.
Der Service bei basengreen ist nett und auskunftsfreudig, frage nach!
Gruß Torsten
------------------------------------------
Ich ergänze die Antwort nochmal:
Vermutlich ist da kein BMS mit aktivem Balancer verbaut (siehe frühere Info). Hintergrund: Wenn Zellen unerwartet ungleich altern muss der Ladezustand angeglichen werden. Passiv werden Zellen mit vielleicht 300mA entladen. Aktiv können schwache Zellen mit 2 bis 5A geladen werden (das geht halt deutlich schneller). Aber das ist Glaskugellesen um mögliche Prophylaxe fürs Alter. Ich z.B. habe allerdings "NMC" A-Qualität Zellen von 2019 im Keller, die heute keine 10mV Unterschied haben (keine Drift=kein Bedarf an einer Balancerfunktion).
Pass auf! Und dann zum Preis: 8x EVE 230Ah Zellen kosten heute netto 480€, ein 200A BMS um die 80€ … rund 100€ Selbstbauvorteil lohnt eigentlich keinen Handschlag. Das Angebot ist unter Vorbehalt der Unkenntnis detaillierter Komponenten gut.
in meiner Powerwall Community wurde Basengreen als Lieferant für Zellen lange gehyped. Glanz und Bedeutung verblasste etwas als wir direkt bei EVE A-Grade Zellen kaufen konnten und jetzt eher vom Europaimporteur NKON kaufen. Aber Basengreen macht nach wie vor solide gute Arbeit, ich sah in der Vergangenheit wertige Zutaten . Die Stromführung und Kabelage im Inneren ist besser ausgeführt als die meisten Selbstbauer es können … gute industrielle Fertigung hat seine Vorteile.
Vielleicht mein persönlicher Ingenieur Spleen: Aber eine Blackbox ohne Kenntnis des heutigen Inhalts würde ich nicht kaufen. Mein Empfehlung: Kaufe auch Du nicht die Katze im Sack, frage nach dem Inhalt.
(1) Da werden 8x 230Ah Zellen (4s2p) drinnen sein. Es spricht vieles für den Hersteller EVE. Aber welches Modell in A-Grade Qualität?
(2) Welches BMS-Modell ist heute verbaut? Früher viel von JBD, das ist auch ein anerkannter guter Hersteller.
Der Service bei basengreen ist nett und auskunftsfreudig, frage nach!
Gruß Torsten
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Ich ergänze die Antwort nochmal:
Vermutlich ist da kein BMS mit aktivem Balancer verbaut (siehe frühere Info). Hintergrund: Wenn Zellen unerwartet ungleich altern muss der Ladezustand angeglichen werden. Passiv werden Zellen mit vielleicht 300mA entladen. Aktiv können schwache Zellen mit 2 bis 5A geladen werden (das geht halt deutlich schneller). Aber das ist Glaskugellesen um mögliche Prophylaxe fürs Alter. Ich z.B. habe allerdings "NMC" A-Qualität Zellen von 2019 im Keller, die heute keine 10mV Unterschied haben (keine Drift=kein Bedarf an einer Balancerfunktion).
Pass auf! Und dann zum Preis: 8x EVE 230Ah Zellen kosten heute netto 480€, ein 200A BMS um die 80€ … rund 100€ Selbstbauvorteil lohnt eigentlich keinen Handschlag. Das Angebot ist unter Vorbehalt der Unkenntnis detaillierter Komponenten gut.
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Re: Kofferbatterie
Hallo Leute,
die Preise sind verlockend, da überlegte ich selber die Anschaffung für meine Eltern und fragte nach dem Inhalt der Blackbox für 12V 230Ah (Und für dieses Forum auch nach 300Ah und 460Ah). Leider erhielt ich auch trotz Nachfrage keine Antwort von der Shenzhen Basen Technology Co., Ltd. und ohne detaillierte Funktionskenntnis ist damit der fertige Basengreen Akku keine Kaufoption für mich.
Die Entwicklung von BMSen und LiFePo4 Zellen ist sehr dynamisch, vorrangig Asien entwickelt Technik kontinuierlich weiter und stellt Geräte mit hoher Verfügbarkeit bereit. Heute (Stand Januar 2025) würde ich im do it yourself Bau (Für meine Anwendung bei frostfreier Nutzung und bis maximal P=1.500W) folgende Komponenten nutzen.
Zellen
4Stk. Eve LF230 Prismatic 230Ah - LiFePO4 - 3.2V A-grade (ca. 240€, inkl busbars/Zellverbinder NKON)
BMS
JK-B2A8S20P, smart per bluetooth, mit 2A active Balancer (60€)
Dazu ein 2,5” Display (10€, Aliexpress) ohne oder 4,3” Display (25€, Aliexpress) mit Einzelspannungsanzeige
Die zwei zentralen Batteriekomponenten BMS und Zellen nach Stand der Technik (12V und 230Ah) kosten also etwa 300€.
Dann kommt noch etwas Kleinkram dazu:
- GFK oder andere isolierende Platten zur elektrischen Isolierung zw. den Zellen.
- ausreichend dimensioniere Kabel
- Wertige Kabelschuhe (idealerweise von der Firma Klauke)
- 150A bzw. 200A Schmelzsicherung
- 4 Gewindestangen und Multiplexplatte
Aus meiner DIY Erfahrung verdienen nachfolgende Punkte im Selbstbau besondere Aufmerksamkeit:
- Kurzschluss ist durch vorsichtigen Umgang zwingend zu verhindern.
- Sicheres crimpen ohne geeignete Crimpzange ist schwer möglich.
- Ich würde im BMS auf 150A begrenzen, aber auch das ist ein hoher Strom. Die Auswahl einer Schmelzsicherung ist aufgrund der Lichtbogen Gefahr nicht trivial. Viele Automaten sind ungeeignet, es gab auch Unfälle wo Lichtbögen trotz aufschmelzen der Sicherung entstanden und weiterbrannten. Ich selber halte Quarzsand gebettete Sicherungen für geeignet.
Kabelerwärmung und Lichtbogengefahr ist tatsächlich bei hohen Strömen im 12V System nicht zu unterschätzen. Das gilt unabhängig von DIY Lösungen: Wer elektrisch kocht, föhnt oder vielleicht per Wärmepumpe heizt, der sollte das System besser auf 24V umstellen.
Vielleicht sind obige Infos auch zur Beurteilung von Fertigbatterien jemandem eine Hilfestellung.
Gruß Torsten
die Preise sind verlockend, da überlegte ich selber die Anschaffung für meine Eltern und fragte nach dem Inhalt der Blackbox für 12V 230Ah (Und für dieses Forum auch nach 300Ah und 460Ah). Leider erhielt ich auch trotz Nachfrage keine Antwort von der Shenzhen Basen Technology Co., Ltd. und ohne detaillierte Funktionskenntnis ist damit der fertige Basengreen Akku keine Kaufoption für mich.
Die Entwicklung von BMSen und LiFePo4 Zellen ist sehr dynamisch, vorrangig Asien entwickelt Technik kontinuierlich weiter und stellt Geräte mit hoher Verfügbarkeit bereit. Heute (Stand Januar 2025) würde ich im do it yourself Bau (Für meine Anwendung bei frostfreier Nutzung und bis maximal P=1.500W) folgende Komponenten nutzen.
Zellen
4Stk. Eve LF230 Prismatic 230Ah - LiFePO4 - 3.2V A-grade (ca. 240€, inkl busbars/Zellverbinder NKON)
BMS
JK-B2A8S20P, smart per bluetooth, mit 2A active Balancer (60€)
Dazu ein 2,5” Display (10€, Aliexpress) ohne oder 4,3” Display (25€, Aliexpress) mit Einzelspannungsanzeige
Die zwei zentralen Batteriekomponenten BMS und Zellen nach Stand der Technik (12V und 230Ah) kosten also etwa 300€.
Dann kommt noch etwas Kleinkram dazu:
- GFK oder andere isolierende Platten zur elektrischen Isolierung zw. den Zellen.
- ausreichend dimensioniere Kabel
- Wertige Kabelschuhe (idealerweise von der Firma Klauke)
- 150A bzw. 200A Schmelzsicherung
- 4 Gewindestangen und Multiplexplatte
Aus meiner DIY Erfahrung verdienen nachfolgende Punkte im Selbstbau besondere Aufmerksamkeit:
- Kurzschluss ist durch vorsichtigen Umgang zwingend zu verhindern.
- Sicheres crimpen ohne geeignete Crimpzange ist schwer möglich.
- Ich würde im BMS auf 150A begrenzen, aber auch das ist ein hoher Strom. Die Auswahl einer Schmelzsicherung ist aufgrund der Lichtbogen Gefahr nicht trivial. Viele Automaten sind ungeeignet, es gab auch Unfälle wo Lichtbögen trotz aufschmelzen der Sicherung entstanden und weiterbrannten. Ich selber halte Quarzsand gebettete Sicherungen für geeignet.
Kabelerwärmung und Lichtbogengefahr ist tatsächlich bei hohen Strömen im 12V System nicht zu unterschätzen. Das gilt unabhängig von DIY Lösungen: Wer elektrisch kocht, föhnt oder vielleicht per Wärmepumpe heizt, der sollte das System besser auf 24V umstellen.
Vielleicht sind obige Infos auch zur Beurteilung von Fertigbatterien jemandem eine Hilfestellung.
Gruß Torsten
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