Achskonstruktion

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Fritz
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Achskonstruktion

Beitrag von Fritz » Sa 20. Jul 2024, 20:16

Moin Kameraden

in Härnösand haben wir das dortige Automuseum besucht, war großartig.
Als Werbung und Wegweiser dafür stand etwas 500 m weiter ein alter Lieferwagen am Straßenrand.
Den hatte ich mir mal genauer angesehen und dabei war mir eine mir nicht geläufige Achskonstruktion aufgefallen.
Starre, angetriebene Hinterachse, soweit klar. Diese aber mit zwei, vorn unter dem Rahmen zusammengeführten Längslenkern aufgegangen. Das sorgt natürlich für eine phäenomenale Achsverschränkung. War sicher auch notwendig bei den damaligen Straßen.
Dann aber, und jetzt kommt's, die Blattfedern kopfüber angehangen, vorn und in der Mitte fest am Rahmen geführt, am hinteren Ende der Feder hängt die Achse.
Einerseits verändert sich zwar so der Radstand beim Einfedern nicht, wie das heute so üblich ist, und die Achse hängt quasi an vier Längslenkern, weil die Blattfedern in der Form als Längslenker wirken, aber andererseits nimmt das der Feder doch den halben Federweg und konterkariert die langen Längslenker?
Kennt jemand von Euch diese Konstruktion? Warum wurde das so gebaut?
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irgend-was-ist-immer
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Re: Achskonstruktion

Beitrag von irgend-was-ist-immer » So 21. Jul 2024, 19:30

In der Mitte ist die Feder doch drehbar aufgehangen.

rmw
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Re: Achskonstruktion

Beitrag von rmw » So 21. Jul 2024, 20:01

Und vorne hängt die doch auch mit einem Zwischenstück an der Aufnahme. Also auch zwei "Drehachsen" und nicht gänzlich fest gelagert.

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Re: Achskonstruktion

Beitrag von Elron666 » Mo 22. Jul 2024, 06:49

Sie wollten vielleicht einen langen Radstand wegen dem Fahrkomfort und da die meiste Last meist gleich hinter dem Fahrerhaus ist, die Federaufhängung weiter vorn haben... :?: damit der Rahmen vielleicht nicht so beansprucht wird (biegen) Die Ing. werden sich dabei schon etwas gedacht haben oder einfach mal etwas neues wie die SCHRAUBVERSCHLÜSSE jetzt an den Flaschen bleiben und stören... ;)

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Re: Achskonstruktion

Beitrag von Froschvater » Mo 22. Jul 2024, 11:14

irgend-was-ist-immer hat geschrieben:
So 21. Jul 2024, 19:30
In der Mitte ist die Feder doch drehbar aufgehangen.
Und so gesehen ist doch dann der Federweg doppelt so groß, oder?
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Re: Achskonstruktion

Beitrag von Elron666 » Mo 22. Jul 2024, 11:55

Vielleicht oder auch mit Absicht, kommt so auch weniger Schmutz und Wasser zwischen den einzelnen Lagen hinein???

abgegrüsst
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Re: Achskonstruktion

Beitrag von Fritz » Fr 26. Jul 2024, 14:25

Froschvater hat geschrieben:
Mo 22. Jul 2024, 11:14
irgend-was-ist-immer hat geschrieben:
So 21. Jul 2024, 19:30
In der Mitte ist die Feder doch drehbar aufgehangen.
Und so gesehen ist doch dann der Federweg doppelt so groß, oder?
Naja, eine Blattfeder federt ja deshalb, weil sich ihr Mittelpunkt gegen die beiden Enden abstützt. Dadurch entsteht eine Veränderung der Lage der Achse. Die Federlagen reiben aneinander und bewirken somit eine Eigendämpfung. Auch wenn in diesem Falle die mittlere und vordere Aufhängung drehbar gelagert sein mag, durch die Fixierung mit Bolzen am Rahmen ist ein durchdrücken der Feder so nicht möglich, da es zwei fixe Aufhängungen am Rahmen gibt.
Bei unseren Federn gibt es ja nur eine fixe Aufhängung mit einem Auge vorn, am Herzbolzen hängt die Achse und hinten ist die Feder auf dem Gleitstein lose aufgelegt, so dass sie sich in Längsrichtung bewegen kann.
Diese Funktion kann ich hier nicht erkennen, wo kommt der Federeffekt zwischen den beiden fixen Aufhängungen am Rahmen her?
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Achskonstruktion

Beitrag von Froschvater » Fr 26. Jul 2024, 15:16

Da tue ich mich mit meiner Phantasie auch etwas schwer. Ich betrachte das einfach mal eine Feder mit einer einzigen Lage. Die Feder ist an dem einen Ende quasi fest, in der Mitte abgestützt und am anderen Ende wirkt die Kraft der Achse. Dann biegt sich doch die Feder über die gesamte Länge (wahrscheinlich gleichmäßig) durch. Oder? Und da denke ich, dass der Federweg entsprechend doppelt ist.

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Re: Achskonstruktion

Beitrag von rmw » Fr 26. Jul 2024, 15:40

Auch diese Achse kann doch in den Lagen reiben.

Der Bogen kann sich nach vorne zum Aufhängungspunkt "gerade" strecken sowie nach hinten zur Achse. Nach vorne ist doch durch das Zwischenstück der Ausgleich gegeben.
Ist ja quasi so mit den 2 Drehpunkten durch das Zwischenstück wie bei der L60 Vorderachse.

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Re: Achskonstruktion

Beitrag von Fritz » Mi 14. Aug 2024, 18:13

Ja, so wird es klarer. Dann hat diese Aufhängung aber den Vorteil, dass die Veränderung des Radstandes halbiert wird. Warum sich das nicht durchgesetzt hat?
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