Das wundersame Leben eines IFA L 60 Prototypen

[imodra]

Hi @ All,

wie einige von euch wissen, war gestern in Stadt-und Technikmuseum Ludwigsfelde ein Themenabend mit dem Titel "Das wundersame Leben eines IFA L 60 Prototypen aus dem Jahr 1978"
Ich habe versucht die gezeigten Bilder mit dem Handy zu fotografieren und möchte Euch diese nun zeigen.
Der Besucheransturm war schon beachtlich


















Leider wurde die Serienproduktion des Fahrzeuges verweigert, also kam er in eine Scheune und Werkzeuge im Wert von 44Mio. DDR-Mark wurden verschrottet. Dort stand er bis zu seinem Verschwinden im Jahr 1991.



Erst 2007 tauchte der F225 im Internet, in einer russischen Verkaufanzeige wieder auf. Er hat mittlerweile ca. 300.000km auf dem Tacho



Kontakte wurden geknüpft, Telefondrähte zum glühen gebracht und schließlich das Fahrzeug gekauft.











Nach der Demontage des Kühlkoffers erfolgte eine Grundreinigung.





Da der Motor bislang noch nicht gelaufen war, erfolgte eine Grundwartung, bei der alle Öle und Filter getauscht wurden.

[imodra]

Hurra, der Motor läuft, aber nur auf 5 von 6 Zylindern.



Das Fahrgestell wurde für die Restaurierung völlig nackig gemacht.



Das originale Getriebe des Prototyps wurde mit einem Endoskop untersucht. Nach ca. 300.000km gab es dabei nichts zu beanstanden. Es brauchte nicht geöffnet werden und bekam nur frisches Öl. (wahrscheinlich war das der Grund für die Entwicklung der Gleitsteine, irgend etwas muß ja mal kaputt gehen)



Die Bremsleitungen wurden nur noch vom Rost zusammengehalten.



Der Rahmen wurde auf Risse und lose Nieten untersucht. Beides wurde nicht gefunden, was für einen Prototypen beachtlich ist.



Rahmen sandgestrahlt und frisch grundiert.



Neue Farbe für den Rahmen



Die Stoßstange und andere Blechanbauteile waren nur noch Schrott



Die Stoßstange wurde in Handarbeit nachgefertigt, da die Werkzeuge 1978 verschrottet wurden.









Neue Bremsleitungen werden gebogen.







Das Fahrgestell wurde komplettiert



Der eine Zylinder versagte seinen Dienst da ein Buchse einer Einspritzdüse defekt war.



Aufwändige Berechnungen und mühevolle Kleinarbeit waren nötig um die Cu-Buchse neu zu fertigen. Unterlagen zum Fahrzeug gabs es keine mehr.

[imodra]

Der weisse Rauch hatte nichts mit der Pabstwahl zu tun, die ESP benötigte eine korrekte Einstellung.





die Lüftergehäuse mussten aus GFK nachgebaut werden, da in Russland eine russische Lösung installiert wurde.





Im Fahrerhaus gab es bei der Elektrik ein paar kleine Hürden, wie fehlende Schaltpläne...



Das Fahrerhaus wurde bei Mercedes lackiert, Dr. Franke meinte noch der Lack heute ist schon besser...

















Der Elektrokünstler hat es geschafft ohne Schaltpläne das ganze Fahrzeug so zu verdrahten das alles funktioniert.





Die Hochzeit, das Fahrerhaus kommt aufs Fahrgestell.







Besser als neu, das fertig restaurierte Fahrzeug nach Fertigstellung.

[imodra]

Der Kühlkoffer war nicht Projekt der Restaurierung und ist deshalb nicht auf dem Fahrzeug zu sehen.





Im Museum kann man dieses schöne Fahrzeug nun bestaunen.









Das Fahrerhaus innnen, 3 Sitzplätze und eine riesige, hier noch geteilte Frontscheibe.



Die handgefertigte Stoßstange.









hier ein Teil der Bremsanlage, man beachte die Frostschutzpumpe, sie ist komplett aus Metall.



Der Motor wurde schräg liegend verbaut, das war für die Zulieferer von Nordhausen bestimmt nicht einfach.



Hier unter der Frontabdeckhaube sind die aus GFK gefertigten Lüftergehäuse zu sehen.





Haben ist besser als brauchen, mehr sag ich nicht...


...er hat ihn nicht bekommen.



Ich fand es war ein sehr schöner, informativer Abend. Es hat mich gefreut ein paar Leute aus dem Forum wieder zu sehen bzw. neu kennen zu lernen und ich hoffe die Bilder geben meine Eindrücke ein kleines bisschen wieder.

[Elron666]

Danke Thomas,
danke für die vielen interessanten Bilder. Das muss man sich mal in Ruhe rein ziehen....

abgegrüsst
Elron666

[Lutz3]

Hi Thomas,


vielen Dank das Du die Bilder hier für uns eingestellt hast.

Schöne Geschichte.

VG Lutz

[einstein4567]

Es war ein sehr schöner Vortrag, mit viel Leidenschaft und Wehmut. Für so etwas bin ich immer zu begeistern.

einstein

[imodra]

Ich füge mal noch ein paar Kommentare hinzu wurde gerade durch Hungergefühle abgehalten, ja Männer können auch Gefühle haben.

[lura]

Schön, das ihr da wart und die Bilder gemacht habt. Fast unglaublich und sehr traurig, dass die anderen Prototypen alle verschwunden sind.
Danke Thomas.
Das eine Dreiachsfahrgestell aus Stralendorf ist ja noch so ein Geheimnis.Ist bekannt, wo das hingegangen ist?

[FamilieJacobs]

Thomas. Schöne Zusammenfassung. Sehr gut. Für sowas kann ich mich auch begeistern. Ist immer schön wenn "Alte" reden.