Moin, nee das Messemodell ist das nicht, der steht, soviel wie ich weiß immernoch… der ist weiß mit blau.
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Heiligengrabe/Ludwigsfelde. „Wenn das klappt, wär’s perfekt.“ Das sagt Daniel Heimbach, der junge Leiter vom Museum für Stadt und Technik Ludwigsfelde, als er in Heiligengrabe (OPR) aus einer großen Halle tritt. Dort stand bis vor kurzem die komplette Privatsammlung von 48 IFA-Lkws W50 und L60. Diese Riesen-Sammlung machte bundesweit Schlagzeilen. „Eine Lkw-Sammlung dieser Dimension mit diesen Lkw-Typen gibt es inzwischen nirgends mehr“, das weiß auch Museumsleiter Heimbach.
Oldtimer-Händler soll spektakuläre Sammlung verkaufen
Der Sammlungsbesitzer starb, seine Fahrzeuge hatten bis Sommer 2022 bei der Firma City-Caravan GmbH in Halle 12 im Industriepark Ludwigsfelde gestanden. Eine Online-Auktion Ende September brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Erben beauftragten Roj Jamal, einen jungen Oldtimer-Fahrzeughändler aus Chemnitz, die spektakuläre Sammlung zu verkaufen. Doch im Ganzen war sie offenbar nicht zu veräußern. Nun bringt Verkäufer Jamal die legendären und unverwüstlichen Allrad-Lkw aus den letzten Produktionsmonaten der IFA-Automobilwerke Ludwigsfelde (AWL) einzeln an Liebhaber oder Landwirte, an Männer oder Vereine.
Daniel Heimbach, Leiter des Stadtarchivs und vom Museum für Stadt und Technik Ludwigsfelde, findet in den Resten der spektakulären Privatsammlung von Lkws W50 und L60 in Heiligengrabe das gesuchte Fahrerhaus-Design-Modell von Gerhard Lass, dem „Chefdesigner“ aus dem IFA-Autowerk Ludwigsfelde (AWL).
Daniel Heimbach, Leiter des Stadtarchivs und vom Museum für Stadt und Technik Ludwigsfelde, findet in den Resten der spektakulären Privatsammlung von Lkws W50 und L60 in Heiligengrabe das gesuchte Fahrerhaus-Design-Modell von Gerhard Lass, dem „Chefdesigner“ aus dem IFA-Autowerk Ludwigsfelde (AWL).
© Quelle: Jutta Abromeit
Einige Ludwigsfelder – neben Museumsleiter Heimbach mit Kollegin Claudia Horbach sowie Manfred Blumenthal und Bernd Franke vom Verein Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde (FIL) – wollten nicht am Telefon über die Stücke verhandeln, die sie in dieser Sammlung besonders interessieren. Als Fachleute wollten sie vor Ort Fahrerhaus-Design-Modelle im Maßstab 1:5 und Schnittmodelle von Motoren selbst in Augenschein nehmen.
City-Caravan-Schild aus dem Industriepark Ludwigsfelde
Auf dem Weg zum verabredeten Treffpunkt fallen den Ludwigsfeldern an einer Kreuzung natürlich sofort die beiden großen Schilder von City-Caravan auf, die sie aus dem Industriepark kennen. Als Roj Jamal die Halle betritt und die Gruppe bittet zusammen zu bleiben, wissen die Männer genau, wonach sie zwischen den armeegrünen, zitronengelben oder feuerwehrroten W50 und L60 suchen. Tatsächlich finden sie ein kleines orangefarbenes W50-Fahrerhaus; „das ist aus Holz und Purschaum, oder?“, fragt Blumenthal. Dann entdecken sie ein schwarzes Fahrerhaus. Es unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger und besteht aus Holz mit Plasteline-Überzug.
Dieses Schild an einer Kreuzung in Heiligengrabe (OPR) stand bis 2022 im Industriepark von Ludwigsfelde an Halle 12.
Dieses Schild an einer Kreuzung in Heiligengrabe (OPR) stand bis 2022 im Industriepark von Ludwigsfelde an Halle 12.
© Quelle: Jutta Abromeit
Daniel Heimbach erklärt: „Das ist eines der L70-Modelle von Gerhard Lass.“ Gemeinsam mit dem früheren Formgestalter im IFA-Autowerk Ludwigsfelde konzipierte er die gerade im Stadtmuseum laufende Ausstellung „technik und form“. Dort können bisher nur die Zeichnungen von Lass präsentiert werden. „Modelle hat er nicht mehr“, sagt Heimbach; „dass die jetzt hier auftauchen, lässt unsere Herzen natürlich höher schlagen, weil sie die Museumslücke im Bereich Formgestaltung schließen würden.“ Gleichzeitig wären diese Stücke gegenüber den Stadtverordneten ein Argument für das neue Museumskonzept, so Heimbach.
Schnittmodelle von IFA-Motoren aus Ludwigsfelde gefunden
Diese Fahrerhausmodelle waren im Autowerk direkt in Auftrag gegeben und von „Chefdesigner“ Lass entworfen worden. Bevor er nach Heilgengrabe gestartet war, hatte Heimbach natürlich mit seinen Vorgesetzten im Rathaus Ludwigsfelde über mögliche Ankäufe und Preise für neue Museumsschätze gesprochen. Mehr verrät er nach einem abseits geführten Gespräch eben sowenig wie Roj Jamal. Unterdessen haben auch Franke und Blumenthal gefunden, wonach sie suchten: Schnittmodelle von den IFA-Motoren. „Die sechs oder sieben Modelle hier würden tatsächlich eine der wenigen Lücken in unseren Sammlungen schließen, die wir noch haben“, sagt Bernd Franke, im Autowerk einst Leiter der IFA-Versuchsabteilung.
Dr. Bernd Franke, im Autowerk Leiter der IFA-Versuchsabteilung, an einem der Motor-Schnittmodelle in Heiligengrabe.
Dr. Bernd Franke, im Autowerk Leiter der IFA-Versuchsabteilung, an einem der Motor-Schnittmodelle in Heiligengrabe.
© Quelle: Jutta Abromeit
Als die Besucher aus der Geburtsstadt der „Laster aus Lu“ in Heiligengrabe wieder vor dem Hallentor stehen, hören sie von Roj Jamal: Nur 13 W50 und L60 der einstigen Sammlung seien noch zu haben. Der Chemnitzer verspricht, so schnell wie möglich bescheid zu geben, wie seine Gespräche mit den Erben ausgingen. Ludwigsfelder, Museumsbesucher und Gäste dürfen also gespannt sein, was aus der nun fast aufgelösten großen Lkw-Privatsammlung von Ludwigsfelder Produkten wieder an die „Geburtsstätte“ zurück kehrt.
In Ludwigsfelde steht Geldtransporter vom Kinohit Da Vinci Code
Doch unabhängig von allen W50-Geschichten, ob von Weltreisenden oder Starköchin Sarah Wiener, die mit einem Armee-W50 mit Anhänger begann, den sie weiß spritzen ließ: Das Kapitel Fahrzeug-Produktion in Ludwigsfelde endete jedoch 1990 nicht. Fast nahtlos schloss sich Mercedes an. Aus dieser Transporter-Herstellung hat neben der Erfolgsmarke Sprinter ein einzelnes Auto bereits Berühmtheit erlangt, wenn nicht gar Kult-Status: der gepanzerte Vario aus dem Kino-Thriller The Da Vinci Code mit Tom Hanks und Audrey Tautou. Dieses Fahrzeug rast im Film in Paris als Geldtransporter zur Schweizer Bank. Auch dieser rollende Filmheld steht in Ludwigsfelde am Bahnhof im Museum.
Der gepanzerte Transporter Vario aus dem Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde (Landkreis Teltow-Fläming), der im Kino-Film "The Da Vinci Code" als Geld-Transporter zu sehen war und in Paris zur Schweizer Bank fuhr; hier steht er vor der Werkstatt vom Verein Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde (FIL e.V.)
Der gepanzerte Transporter Vario aus dem Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde (Landkreis Teltow-Fläming), der im Kino-Film "The Da Vinci Code" als Geld-Transporter zu sehen war und in Paris zur Schweizer Bank fuhr; hier steht er vor der Werkstatt vom Verein Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde (FIL e.V.)
© Quelle: MB Ludwigsfelde GmbH
Stimmen die Sammlungserben den Ludwigsfelder Kaufwünschen zu, dann kann die Stadt in ihrer aktuellen Ausstellung weitere Highlights präsentieren. Denn bekanntlich ging diese Lkw-Produktion mit der DDR zu Ende, einen L70 hat es nicht mehr gegeben. Wie dessen Fahrerhaus hätte aussehen können, das würde das Museum mit diesen beiden in Heiligengrabe gefundenen Designermodellen zeigen. „Wir könnten sie gemeinsam mit Gerhard Lass restaurieren und anschließend im Museum ausstellen“, meint Daniel Heimbach.
Ich muss immer wieder feststellen, dass ich viel zu wenig Bilder gemacht habe in Heiligengrabe, von dem Messemodell habe ich kein Bild. Im alten Forum ist er aber zu sehen:
https://www.ifa-tours.de/board/forum/th ... igengrabe/
Im 2. Beitrag das letzte Bild, in der Mitte, dass ist das Messemodell...