IFA L60 AC-N rmw

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rmw
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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von rmw » So 5. Nov 2023, 21:11

Hallo,

ich darf auch mal von einem Rückschlag bzw. neuer Arbeitsaufgabe berichten.

Folgendes tritt aktuell auf:

Die Luft wird vom Bremsventil an den Vorspannzylinder der Vorderachse trotz unbetätigtem Ventil/Bremspedal durchgeleitet.

Das Ventil ist auch eins für den Seilwindenbetrieb und war über den Fachhandel beschafft. Mittlerweile ist ein anderes verbaut und es ist wieder so.

Hatte das Problem schon mal jemand?

Wenn ich beide Leitungen am Ventil abschraube und Blindkappen aufschraube steigt der Druck am Bremsluftmanometer, sonst nicht und pfeift über den Vorspannzylinder und dessen Abluftaquarienschlauch ab.

Ich kann mir das aktuell nicht erklären.
Wer einen Tipp hat immer her damit.

Grüße
Richard

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WaldLo
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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von WaldLo » Mo 6. Nov 2023, 04:20

Moin,
tritt das Problem auf, nachdem du mal auf der Bremse gestanden hast und das Pedal schonwieder losgelassen hast oder vollständig aus freien Stücken? Was meinst du mit den abgeschraubten Leitungen am Bremsventil? Verstehe den Satz irgendwie nicht so richtig.

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von rmw » Mo 6. Nov 2023, 05:15

Hi,

ja, es hatte vorher "normal" funktioniert.
Nun das Pedal mal betätigt und es ist aufgetreten.

Mit den Leitungen abschrauben meinte ich die beiden an dem T-Stück beim Bremsventil. Die eine geht ja zum Vorspannzylinder der VA und die andere zum Anhängerventil. Diese beiden habe ich testweise blind gemacht.

Grüße
Richard

p.s. sollte es nicht so sein, dass von beiden Kesseln der Druck am Bremsventil anliegt und wenn ich das Pedal betätige die Luft dann über beide T-Stücke zu den Vorspannzylindern und zum Anhängerventil durchgeleitet wird.

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WaldLo
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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von WaldLo » Mo 6. Nov 2023, 08:52

Also wenn ich es richtig verstanden habe kommt Luft über die Entlüftung/Belüftung aus der Gehäusevorderseite des Vorspannzylinders rausgeblasen? Würde auf defekte Manschette tippen.
Zum Bremsventil, hattest du die Ventile mal offen? Wenn ja, mit was hast du sie geschmiert? Ich hatte das Problem bei mir auch schon, nachdem betätigen des Bremspedals ist das Ventil nicht wieder in Nullstellung zurück und die Bremse blieb betätigt. Wenn ich dann kräftig auf das Pedal getreten bin ging das Ventil in Nullstellung zurück.
Das lag an der Schmierung, ich hab dann die Bremsventile immer mit Rizinusöl gefettet, seitdem funktioniert das sehr gut.

rmw
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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von rmw » Di 7. Nov 2023, 12:03

Hallo,

um es evtl. verständlicher zu machen eine Abbildung.

Bild

folgendes zu den Ziffern:

1 - Eingang Bremskreis 1 vom Kessel nach Druckbegrenzungsventil
2 - Eingang Bremskreis 2 vom Kessel nach Druckbegrenzungsventil
3 - Abgang zum Anhängersteuerventil 41
4 - Abgang Vorspannzylinder für VA
5 - Abgang zum Anhängersteuerventil 42
6 - Abgang zum Vorspannzylinder für HA
7 - Anschluss für Druckbeaufschlagung fürs Anbremsen (wohl bei der NVA wegen Seilwindenbetrieb die VA mit blockieren zu den Federspeichern an der HA)

Bei mir ist nun folgendes bei unbetätigtem Pedal:
von 1 wird Druck nach 3 & 4 durchgegeben


Ich hätte folgendes Verständnis:
Bei unbetätigtem Pedal steht an 1 und 2 der jeweilige Kesseldruck an und 3 bis 6 sind drucklos.

Bei betätigtem Pedal schieben sich die Stößel im Inneren und geben den Druck/Luft von 1 nach 3 & 4 bzw. von 2 nach 5 & 6 frei.
Somit dann die Druckbeaufschlagung von den Vorspannzylindern der VA und HA und ans Anhängersteuerventil.
Geht man vom Pedal gehen die Stößel zurück, die Teller im Vorspannzylinder schieben sich in Ausgangsposition und die Restluft zwischen 4 bzw. 6 und dem jeweiligen Teller geht an der Manschette vorbei und entweicht über das Vorspannzylindergehäuse. Bzw. werden über die Aquarienschläuche und die anderen Komponenten (Achsen, Getriebe, Seilwinde) diese mit leichtem Druck beaufschlagt und es entweicht über einen der Bögen am Reserveradträger.


Und ich habe schon das zweite Bremsventil verbaut und es ist auch bei diesem so. Es können doch nicht beide defekt sein.
Und nun weiß ich nicht wirklich wo ich noch suchen und was ich tauschen kann.
Ich werde die an der Stelle noch einmal zerlegen und neu fetten. ggf. noch auf den Stand ohne die Betätigung an 7 umbauen.

Beide Vorspannzylinder sind überholt und mit neuen Manschetten ausgestattet. Auf den Gleitflächen ist Wabcofett für Druckluftanlagen aufgetragen.

Grüße
Richard

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von Torsten69 » Di 7. Nov 2023, 18:34

Hallo,

es gibt nur einen der die Funktionsweise dir genau erklären kann,das ist Dr. Hoffmann aus Ludwigsfelde. Leider macht er nichts mehr,er hat mein Motorwagen Bremsventil und 3 Kreisschutsventil Überholt.
Du benötigst einen Prüfstand um die Funktionen und Drücke zu Überprüfen und einzustellen.
Bei den angebotenen Ventilen stimmen meist die Einstelldrücke nicht, ganz zu schweigen von den verbauten Materialien.
Für das Motorwagenbremsventil gibt es keinen Rep.-Satz !!


Grüße
Torsten

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von WaldLo » Di 7. Nov 2023, 18:53

Nabend, also wie weiter oben schon geschrieben, ist das Fett, egal ob ATE oder Wabco ist nicht das richtige Zeug beim Bremsventil. Bei allen anderen Ventilen habe ich gute Erfahrungen mit dem Schmierzeug von ATE gemacht. Allerdings nicht beim Bremsventil. Hier im Forum gabs mal einen Beitrag dazu und das Rizinusöl das richtige ist und tatsächlich hab ich damit dann die richtigen Erfahrungen gemacht.

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von rmw » Di 7. Nov 2023, 19:59

Danke für den Tipp mit dem Rizinusöl.
Das werde ich mal nutzen.

Ich berichte dann von den Ergebnissen.

Grüße
Richard

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von Euro-Biene » Di 7. Nov 2023, 20:39

Vielen Dank erstmal für die Erklärungen...
Aber zu dem Thema bin ich raus
...lese voller Spannung mit.
Bei Getriebe und Motor spiele ich wieder mit....

Grüße Hummel

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Re: IFA L60 AC-N rmw

Beitrag von rmw » Fr 10. Nov 2023, 08:58

Hallo,

ich habe jetzt mal das ausgebaute Bremsventil im hinteren Bereich zerlegt.
Die Problematik scheint in den Kolben/Stößel Nr. 51 für die Feststellbremse der VA zu liegen. Der bewegt sich sehr schwer im Gehäuse. Er scheint in die Position zu gehen per Druckbeaufschlagung, aber nicht mehr zurück. Die Riefen deuten auch darauf hin. Ich werde jetzt auf ohne die Variante mit der Feststellbremsfunktion für die VA umbauen.

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Die Ventile sind vor über zwei Jahren beschafft, und ohne Prüfprotokoll geliefert worden. Da sieht es momentan schlecht aus wegen Gewährleistung.
Ich habe eine Vergleichsabbildung auf der der Kolben zu sehen ist. Dort ist er nicht gelb galvanisch überzogen. Wenn jemand ein zerlegtes BV mit Feststellbremsfunktion hat und dort mal den Kolben fotografieren könnte zum Vergleich wäre ich dankbar.

Grüße
Richard

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