Ölsorten ist ein gutes Stichwort....
Ich habe mal ZF in Brandenburg angeschrieben, die haben dort so was wie eine Traditionsabteilung, denn dort wurden ja die Getriebe entwickelt und gebaut.
Die haben mir diesen
LINK geschickt.
Und auf die Listen "TE-ML 02" "1.4 Ältere, nicht einzeln aufgeführte Produktgruppen/Baumuster" und "Verteiler- und Versatzgetriebe für Nkw Schmierstoffliste TE-ML 19", sowie "Achsen und Radköpfe für Busse und Lkw Schmierstoffliste TE-ML 12" verwiesen
Nimmt man nun alle vor, wird man feststellen, dass dort GL4 durchweg geeignet ist. Für Getriebeöle SAE90 wird eine Tieftemperaturgrenze von -5C und beim SAE 80W90 von -20C vorgegeben.
Darüber hinaus können die Wechselintervalle erheblich verlängert werden, das ist der modernen Ölqualität geschuldet, je nach verwendetem Öl bis zu 360Tkm. Allerdings wird auch von zeitlichen Fristen gesprochen... die zwischen 1 und 4 Jahren liegen...
Das ist wohl letztlich so, dass ich es so halte, dass ich einfach die "alten" km Wechselintervalle von 24tkm einhalte und damit bisher bei einer Ölstandzeit von ca. 3-4 Jahren liege.
Die Schmierstofflisten sind lang, sehr lang, so das eine Vielzahl von Getriebeölen einsetzbar ist.
Lt. telefonischer Auskunft sollte man die Wahl des Öls vornehmlich nach den Temperaturen des Einsatzgebietes richten und vor dem Einsatz in "Heißländern" einen Getriebölwechsel in Betracht ziehen. In Mitteleuropa ist man mit den SAE80W90 Ölen mit ZF-Freigabe gut aufgestellt GL3/GL4 spielt dabei keine Rolle. Nach Auskunft ist GL4 Öl "abwärtskompatibel" daher gab es früher oft Bezeichnungen der Öl- Hersteller GL3/GL4, heute geben die meisten Hersteller GL3 nur noch vereinzelt an, es gibt nur wenige Anwendungen (z.b. für Ölbadkupplungen) bei denen wohl einige GL4 Öle nicht geeignet sind. (Wovon das bei den GL4 Ölen abhängt hat er erklärt, habe ich schon wieder vergessen...Zusätze, additive etc..)
Ich würde mich daher bei der Ölwahl nicht verrückt machen und kein Öl zu Apothekenpreisen kaufen, sondern ein preiswertes mineralisches GL4 SAE80W90 Universalgetriebeöl verwenden.
Auch der ZF-Mann hat gemeint, dass die DDR Ölsorten zwar nach Liste "übersetzt" werden können... aber dieser "Plunder" nicht mit einem heutigen Öl vergleichbar ist. Insofern ist man mit dem preiswertesten zum Klima passenden mineralischen Getriebeöl, welches irgendeine namhafte Herstellerfreigabe hat immer besser aufgestellt als mit einem "Originalprodukt".
In Nordhausen habe ich die Techniker gefragt, welches Motorenöl wohl das geeignete ist, auch hier die Antwort gängiges 15W40 mit Herstellerfreigabe (egal ob MB, MAN, VW oder Renault...) ist völlig in Ordnung und qualitativ immer um längen besser als jedes zu DDR Zeit zur Verfügung stehende.... auch hier Apothekenpreise nicht notwendig... 20W40 eher was für reinen Sommerbetrieb....
Ich habe auch gefragt, was von Dieselzusätzen zu halten ist... habe erfahren, dass die Schmierfähigkeit des heutigen DK im Vergleich zu früher weitaus geringer ist. Ich habe gefragt was vom Zusatz von 2-Taktöl etc. zu halten ist. Es ist nicht verkehrt auf 150l eine Kaffetasse Aschearmes Motorenöl mit zu geben, es muss kein 2 Takt-Öl sein. Das schmiert die beweglichen Teile in der Pumpe etwas besser und beugt vorallem dem "festgehen" im Winter oder längeren Stehzeiten vor...
Hydrauliköl was auch gefragt wurde sollte man nicht ständig verwenden, da es beim verbrennen "lange Ketten" bildet und schnell die Abgasfilter etc zusetzt bzw. die Auslassventile etc. mit Ablagerungen versieht... allerdings ist es sehr aggressiv und löst ggf. im KS-System vorhandene Verharzungen... hat eine Reinigungswirkung... Da bei uns kein Filter drinn ist....
Jedenfalls Zusatz eines Hydrauliköls mit Vorsicht...
P.S. Motorenöle nach Norm ACEA C1, d.h. für Motore mit Partikelfiltern etc., wären als Dieselzusatz für unsere alten Schätzchen eine gute Sache um den Diesel die Schmierfähigkeit wiederzugeben.
