Schottland 2024 mit Edgar
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Schottland 2024 mit Edgar
Nachdem es in meinem Edgar-Tweet schon bekannt wurde eröffne ich mal einen neuen Beitrag, um von unserem Sommerurlaub näher und mit mehr Details zu berichten.
Noch nie bin ich so kurzfristig und eher oberflächlich vorbereitet in einen Urlaub gefahren. Das lag nicht daran, dass ich keine Lust dazu hatte oder was auch immer. Es war einfach dem Umstand geschuldet, dass wir uns für Schottland erst sehr spät entschieden haben. Bis zum späten Frühjahr 2024 stand eigentlich Schweden ganz fest auf dem Programm.
In der Kürze der Zeit habe ich via Google und vor allem Facebook schnell ein paar Dinge in Erfahrung gebracht.
Als Erstes sind wir Mitglied im britischen Caravan and Motorhome Club geworden, um einige mögliche Vorteile in Anspruch zu nehmen.
https://www.caravanclub.co.uk
Da wäre zunächst die Fähre und später vielleicht einige Campingplätze, die man einfach günstiger zu bekommen scheint. Der Mitgliedsbeitrag lag bei 73 Pfund (87€) für ein Jahr, die Ersparnis der Fähre allein bei etwa 140 Pfund. Von daher hatte sich das durch die Buchung der Fähre über den Club schon rentiert. Später haben wir noch 3 Campingplätze als Clubmitglieder etwas günstiger bekommen.
Als Zweites, oder doch schon vorher, ging es um die Auswahl der Fähre oder vielleicht auch des Tunnels. Da gibt es viele Wege, die in dem Fall zwar nicht nach Rom, aber nach Schottland führen.
Hier wurde es schon etwas schwierig. Der kürzeste Fährweg, von Calais nach Dover, ist natürlich auch der Günstigste. Diese Variante braucht aber einen etwas längeren Anreiseweg von zu Hause (785km) und in der Folge muss man auch quer über die britische Insel fahren, wenn man schließlich nach Schottland (Dover-Edinburgh 750km) will. Dann kam ich auf Hoek – Harwich. Da hat man schon mal eine respektable Anreise von Deutschland (580km), aber noch immer einen langen Weg durch GB (700km).
Schließlich haben wir uns für die Route ab Ijmuiden (550km) bis nach Newcastle (200km) entschieden. Das hat uns etwa 1.000km Autofahrt erspart. Und zudem auch zwei oder drei Tage Urlaubszeit in Schottland gebracht.
Die Fähre Ijmuiden-Newcastle bringt neben dem leider höheren Fahrpreis auch ein paar Vorteile mit sich. Man fährt immer über Nacht (Abfahrt 17:00 Uhr, Ankunft 10:00 Uhr). Das Schiff ist zwar auch schon 40 Jahre alt, wurde aber vor kurzem etwas renoviert. Die Kabinen, die man zwangsweise buchen muss, sind aus unserer Sicht ganz ok.
Die Fähre haben wir erst 10 Tage vor der Reise gebucht, was aber gar kein Problem war. Ob eine frühere Buchung eine Ersparnis gebracht hätte, kann ich nicht beurteilen. Wir hatten ein paar mitreisende Frühbucher gefragt, die hatten ähnliche Ticketpreise bezahlt.
Zu guter Letzt druckte ich ein Erinnerungsschild mit den wichtigsten Abmessungen von Edgar in Meter / Fuß sowie Kg / lbs fürs Handschuhfach aus. Ich wusste nicht genau, wie die Engländer ihre Straßen beschildern und wollte einfach im Zweifelsfall auf einen Blick Klarheit haben. Tatsächlich hat uns das an einer Stelle das Dach gerettet …
Nun konnte es eigentlich losgehen. Was es auch am 27. Juni nach der Arbeit ging.
Noch nie bin ich so kurzfristig und eher oberflächlich vorbereitet in einen Urlaub gefahren. Das lag nicht daran, dass ich keine Lust dazu hatte oder was auch immer. Es war einfach dem Umstand geschuldet, dass wir uns für Schottland erst sehr spät entschieden haben. Bis zum späten Frühjahr 2024 stand eigentlich Schweden ganz fest auf dem Programm.
In der Kürze der Zeit habe ich via Google und vor allem Facebook schnell ein paar Dinge in Erfahrung gebracht.
Als Erstes sind wir Mitglied im britischen Caravan and Motorhome Club geworden, um einige mögliche Vorteile in Anspruch zu nehmen.
https://www.caravanclub.co.uk
Da wäre zunächst die Fähre und später vielleicht einige Campingplätze, die man einfach günstiger zu bekommen scheint. Der Mitgliedsbeitrag lag bei 73 Pfund (87€) für ein Jahr, die Ersparnis der Fähre allein bei etwa 140 Pfund. Von daher hatte sich das durch die Buchung der Fähre über den Club schon rentiert. Später haben wir noch 3 Campingplätze als Clubmitglieder etwas günstiger bekommen.
Als Zweites, oder doch schon vorher, ging es um die Auswahl der Fähre oder vielleicht auch des Tunnels. Da gibt es viele Wege, die in dem Fall zwar nicht nach Rom, aber nach Schottland führen.
Hier wurde es schon etwas schwierig. Der kürzeste Fährweg, von Calais nach Dover, ist natürlich auch der Günstigste. Diese Variante braucht aber einen etwas längeren Anreiseweg von zu Hause (785km) und in der Folge muss man auch quer über die britische Insel fahren, wenn man schließlich nach Schottland (Dover-Edinburgh 750km) will. Dann kam ich auf Hoek – Harwich. Da hat man schon mal eine respektable Anreise von Deutschland (580km), aber noch immer einen langen Weg durch GB (700km).
Schließlich haben wir uns für die Route ab Ijmuiden (550km) bis nach Newcastle (200km) entschieden. Das hat uns etwa 1.000km Autofahrt erspart. Und zudem auch zwei oder drei Tage Urlaubszeit in Schottland gebracht.
Die Fähre Ijmuiden-Newcastle bringt neben dem leider höheren Fahrpreis auch ein paar Vorteile mit sich. Man fährt immer über Nacht (Abfahrt 17:00 Uhr, Ankunft 10:00 Uhr). Das Schiff ist zwar auch schon 40 Jahre alt, wurde aber vor kurzem etwas renoviert. Die Kabinen, die man zwangsweise buchen muss, sind aus unserer Sicht ganz ok.
Die Fähre haben wir erst 10 Tage vor der Reise gebucht, was aber gar kein Problem war. Ob eine frühere Buchung eine Ersparnis gebracht hätte, kann ich nicht beurteilen. Wir hatten ein paar mitreisende Frühbucher gefragt, die hatten ähnliche Ticketpreise bezahlt.
Zu guter Letzt druckte ich ein Erinnerungsschild mit den wichtigsten Abmessungen von Edgar in Meter / Fuß sowie Kg / lbs fürs Handschuhfach aus. Ich wusste nicht genau, wie die Engländer ihre Straßen beschildern und wollte einfach im Zweifelsfall auf einen Blick Klarheit haben. Tatsächlich hat uns das an einer Stelle das Dach gerettet …
Nun konnte es eigentlich losgehen. Was es auch am 27. Juni nach der Arbeit ging.
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 1 – 27. Juni 2024
Pünktlich nach der Arbeit brachen wir mit dem Ziel Schüttorf auf. Nach knapp 350km waren wir gegen halb 10 abends am Freibad in Schüttorf auf einem kostenlosen Stellplatz und haben noch schnell einen Absacker getrunken, bevor es ins Bettchen im Edgar ging.
Silke wurde während der Fahrt mit offenem Fenster übrigens von einer Hummel gestochen, was uns die nächsten Tage noch beschäftigen sollte. Und auch den Apotheker in Schüttorf.
https://maps.app.goo.gl/b4KyQqVEgg2rqtSSA
Die Stadt Schüttorf hat hier direkt am Freibad zunächst einen offiziellen Stellplatz für Wohnmobile geschaffen. Da finden ungefähr 10 Womo einen Platz. Es hat sich aber schnell ergeben, dass der Platz sehr beliebt ist und diese Parzellen nicht ausreichen. Kurzerhand hat man dann auf dem benachbarten Parkplatz die Parkordnung neu formuliert, so dass nur die Mitte des Platzes für PKW vorgesehen ist. Die 3 Seitenreihen können von Wohnmobilen und Campern genutzt werden. Natürlich kostenfrei!
Wir fanden das bemerkenswert. Eine echt gute Entscheidung um einerseits dem wilden Campen entgegen zu wirken und andererseits auch die Stadtmitte zu beleben. Bis dahin sind es nur wenige Schritte zu Fuß. Eine öffentliche Toilette ist übrigens auch in der nahen Umgebung, ebenso ein Supermarkt, der bis 24:00 Uhr geöffnet ist.
Pünktlich nach der Arbeit brachen wir mit dem Ziel Schüttorf auf. Nach knapp 350km waren wir gegen halb 10 abends am Freibad in Schüttorf auf einem kostenlosen Stellplatz und haben noch schnell einen Absacker getrunken, bevor es ins Bettchen im Edgar ging.
Silke wurde während der Fahrt mit offenem Fenster übrigens von einer Hummel gestochen, was uns die nächsten Tage noch beschäftigen sollte. Und auch den Apotheker in Schüttorf.
https://maps.app.goo.gl/b4KyQqVEgg2rqtSSA
Die Stadt Schüttorf hat hier direkt am Freibad zunächst einen offiziellen Stellplatz für Wohnmobile geschaffen. Da finden ungefähr 10 Womo einen Platz. Es hat sich aber schnell ergeben, dass der Platz sehr beliebt ist und diese Parzellen nicht ausreichen. Kurzerhand hat man dann auf dem benachbarten Parkplatz die Parkordnung neu formuliert, so dass nur die Mitte des Platzes für PKW vorgesehen ist. Die 3 Seitenreihen können von Wohnmobilen und Campern genutzt werden. Natürlich kostenfrei!
Wir fanden das bemerkenswert. Eine echt gute Entscheidung um einerseits dem wilden Campen entgegen zu wirken und andererseits auch die Stadtmitte zu beleben. Bis dahin sind es nur wenige Schritte zu Fuß. Eine öffentliche Toilette ist übrigens auch in der nahen Umgebung, ebenso ein Supermarkt, der bis 24:00 Uhr geöffnet ist.
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 2 – 28. Juni 2024
In Schüttorf hatten wir noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und genossen einen Mittagsimbiss beim Schnell-Italiener, bevor es wiederum 16:15 Uhr weiter in Richtung Fähre ging.
Noch einmal tanken in Deutschland kurz vor der Grenze hielt ich für wichtig, da die Kraftstoffpreise in Holland deutlich über denen in Deutschland liegen. Man redet da von etwa 20 Cent pro Liter, in meinem Fall für Ultimate also ein Stück über 2,-€. Mit dem vollen Tank würde ich also auf jeden Fall bis nach Schottland kommen, so mein Gedanke. Auf der Insel kostet der Kraftstoff in etwa so viel wie in Deutschland.
Der Hafen in Ijmuiden war gegen halb Acht abends erreicht. Das waren nochmal gemütliche 200km. Im Hafenbereich gibt es einen kleinen Parkplatz, gegenüber von einem Fischimbiss. Zur Fähre sind es von hier nur noch 300 Meter. Dort haben wir bis zur Abfahrt der Fähre am Sonnabend geparkt.
Dieser Fährhafen in Ijmuiden unterscheidet sich von anderen Fährhäfen, wie dem in Rostock, deutlich. Es fährt dort täglich nur ein Schiff in Richtung England. Jeden Vormittag kommt das Schiff aus Newcastle und wird dann bis Mittag entladen. Am frühen Nachmittag beginnt die Beladung und gegen 17:30 Uhr legt die Fähre wieder ab. Dadurch ist es im Hafengebiet relativ ruhig. Abgesehen vom Vormittag, wenn die vielen Fahrzeuge von der Fähre in Richtung Autobahn durch den Ort fahren, ist da wenig los. Die Anreisewelle am Nachmittag verteilte sich bei uns auf ungefähr 3 Stunden, wodurch auch dabei die Straßen recht leer waren. Dementsprechend war die Nacht auf unserem Parkplatz absolut angenehm.
https://maps.app.goo.gl/eS8M2bH726SMa3FX8
Und natürlich haben wir dort eine holländische Spezialität probiert: Kibbeling. Das sind mundgerechte Fischhäppchen (Kabeljau oder Seelachs) in einer Hülle aus Bierteig, die frittiert sind und meist zusammen Pommes gegessen werden.
Uns hat diese Art Fast-Food sehr gut geschmeckt, ohne daran zu denken, dass die Briten auch gerne frittierten Fisch essen. Und wir natürlich dann auch schon bald.
In Schüttorf hatten wir noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und genossen einen Mittagsimbiss beim Schnell-Italiener, bevor es wiederum 16:15 Uhr weiter in Richtung Fähre ging.
Noch einmal tanken in Deutschland kurz vor der Grenze hielt ich für wichtig, da die Kraftstoffpreise in Holland deutlich über denen in Deutschland liegen. Man redet da von etwa 20 Cent pro Liter, in meinem Fall für Ultimate also ein Stück über 2,-€. Mit dem vollen Tank würde ich also auf jeden Fall bis nach Schottland kommen, so mein Gedanke. Auf der Insel kostet der Kraftstoff in etwa so viel wie in Deutschland.
Der Hafen in Ijmuiden war gegen halb Acht abends erreicht. Das waren nochmal gemütliche 200km. Im Hafenbereich gibt es einen kleinen Parkplatz, gegenüber von einem Fischimbiss. Zur Fähre sind es von hier nur noch 300 Meter. Dort haben wir bis zur Abfahrt der Fähre am Sonnabend geparkt.
Dieser Fährhafen in Ijmuiden unterscheidet sich von anderen Fährhäfen, wie dem in Rostock, deutlich. Es fährt dort täglich nur ein Schiff in Richtung England. Jeden Vormittag kommt das Schiff aus Newcastle und wird dann bis Mittag entladen. Am frühen Nachmittag beginnt die Beladung und gegen 17:30 Uhr legt die Fähre wieder ab. Dadurch ist es im Hafengebiet relativ ruhig. Abgesehen vom Vormittag, wenn die vielen Fahrzeuge von der Fähre in Richtung Autobahn durch den Ort fahren, ist da wenig los. Die Anreisewelle am Nachmittag verteilte sich bei uns auf ungefähr 3 Stunden, wodurch auch dabei die Straßen recht leer waren. Dementsprechend war die Nacht auf unserem Parkplatz absolut angenehm.
https://maps.app.goo.gl/eS8M2bH726SMa3FX8
Und natürlich haben wir dort eine holländische Spezialität probiert: Kibbeling. Das sind mundgerechte Fischhäppchen (Kabeljau oder Seelachs) in einer Hülle aus Bierteig, die frittiert sind und meist zusammen Pommes gegessen werden.
Uns hat diese Art Fast-Food sehr gut geschmeckt, ohne daran zu denken, dass die Briten auch gerne frittierten Fisch essen. Und wir natürlich dann auch schon bald.
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 3 – 29. Juni 2024
Da wir bis zur Einschiffung auf der Fähre nach England noch etwas Zeit hatten, machten wir einen Stadtrundgang in Ijmuiden. Die Stadt hat ungefähr 33.000 Einwohner und ist so ganz gut mit unserer Heimatstadt vergleichbar. Allerdings gibt es durch die Seelage und die Bedeutung als Hafenstadt mehr sichtbare Industrie, als es bei uns in der Harzprovinz.
Unser Spaziergang führte uns durch ein Wohngebiet direkt in das Stadtzentrum, welches wirklich kleinstadtmäßig gehalten ist. Ein touristisches Reiseziel ist Ijmuiden aus unserer Sicht nicht. Aber die Menschen leben ganz gut dort, so unser Eindruck.
Die Einschiffung auf der „Princess Seaways“ beginnt immer am frühen Nachmittag und ist dann kurz nach 16:00 Uhr beendet. Gegen Mittag fuhren wir also die letzten 300 Meter am rechten Straßenrand in Richtung Hafentor und erkundigten uns, wann es losgeht. Ein freundlicher Holländer sagte, dass es immer um 13:00 Uhr ist.
https://maps.app.goo.gl/vKiF942khjkUzMz29
Gespannt warteten wir also. Und was soll ich sagen, um Punkt 13:00 Uhr öffnet genau dieser Holländer die Tore zum Check-Inn.
Man muss dann durch zwei Kontrollen, weil man schließlich die EU verlässt. Zuerst erfolgt jedoch der Check-Inn zum Schiff und man bekommt seine Kabinen-Karte. Danach erfolgt die eigentliche Passkontrolle, die in unserem Fall auch absolut sympathisch verlief. Der Grenzbeamte laß in unserem Reisepass „Halberstadt“ und sagte mit holländischem Akzent: Da habe ich mal gewohnt! Noch ein kurzer Plausch und schon fuhren wir weiter.
Nach einer knappen Stunde im Sammelbereich vor dem Schiff durften wir dann endlich auffahren und hatten einen Platz sehr weit vorn auf dem Schiff, was später bei der Entladung natürlich von Vorteil sein könnte.
Die Überfahrt nach Newcastle war dann eher unspektakulär, das Wetter war jedenfalls herrlich:
Ein Foto der Kabine hatte ich bereits oben gezeigt. Das entspricht nicht 5-Sternen ist aber absolut top, verglichen mit anderen Dingen, die man schon auf Reisen gesehen hat. Wir entschlossen uns noch das kostenpflichtige Abendessen vom Buffet zu nehmen. Auch da waren wir sehr angenehm überrascht:
Mit vollem Magen ging der letzte Tag vor England zu Ende. Wir freuten uns auf Morgen, auch wenn wir nicht wussten, was da auf uns zukommen würde: Wetter … Linksverkehr … Essen … Mücken … Übernachtung
Da wir bis zur Einschiffung auf der Fähre nach England noch etwas Zeit hatten, machten wir einen Stadtrundgang in Ijmuiden. Die Stadt hat ungefähr 33.000 Einwohner und ist so ganz gut mit unserer Heimatstadt vergleichbar. Allerdings gibt es durch die Seelage und die Bedeutung als Hafenstadt mehr sichtbare Industrie, als es bei uns in der Harzprovinz.
Unser Spaziergang führte uns durch ein Wohngebiet direkt in das Stadtzentrum, welches wirklich kleinstadtmäßig gehalten ist. Ein touristisches Reiseziel ist Ijmuiden aus unserer Sicht nicht. Aber die Menschen leben ganz gut dort, so unser Eindruck.
Die Einschiffung auf der „Princess Seaways“ beginnt immer am frühen Nachmittag und ist dann kurz nach 16:00 Uhr beendet. Gegen Mittag fuhren wir also die letzten 300 Meter am rechten Straßenrand in Richtung Hafentor und erkundigten uns, wann es losgeht. Ein freundlicher Holländer sagte, dass es immer um 13:00 Uhr ist.
https://maps.app.goo.gl/vKiF942khjkUzMz29
Gespannt warteten wir also. Und was soll ich sagen, um Punkt 13:00 Uhr öffnet genau dieser Holländer die Tore zum Check-Inn.
Man muss dann durch zwei Kontrollen, weil man schließlich die EU verlässt. Zuerst erfolgt jedoch der Check-Inn zum Schiff und man bekommt seine Kabinen-Karte. Danach erfolgt die eigentliche Passkontrolle, die in unserem Fall auch absolut sympathisch verlief. Der Grenzbeamte laß in unserem Reisepass „Halberstadt“ und sagte mit holländischem Akzent: Da habe ich mal gewohnt! Noch ein kurzer Plausch und schon fuhren wir weiter.
Nach einer knappen Stunde im Sammelbereich vor dem Schiff durften wir dann endlich auffahren und hatten einen Platz sehr weit vorn auf dem Schiff, was später bei der Entladung natürlich von Vorteil sein könnte.
Die Überfahrt nach Newcastle war dann eher unspektakulär, das Wetter war jedenfalls herrlich:
Ein Foto der Kabine hatte ich bereits oben gezeigt. Das entspricht nicht 5-Sternen ist aber absolut top, verglichen mit anderen Dingen, die man schon auf Reisen gesehen hat. Wir entschlossen uns noch das kostenpflichtige Abendessen vom Buffet zu nehmen. Auch da waren wir sehr angenehm überrascht:
Mit vollem Magen ging der letzte Tag vor England zu Ende. Wir freuten uns auf Morgen, auch wenn wir nicht wussten, was da auf uns zukommen würde: Wetter … Linksverkehr … Essen … Mücken … Übernachtung
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 4 – 30. Juni 2024
Unsere Ankunft in Newcastle wurde von einem schönen Sonnenaufgang begleitet, schließlich war SonnTag:
Der Fähr-Hafen in Newcastle wird ähnlich genutzt, wie der in Ijmuiden. Also morgens kommt eine Fähre, die nachmittags wieder abfährt. Allerdings gibt es neben diesem Fährterminal auch noch ein Zweites für eine weitere Fähre und auch einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Damit herrscht hier allgemein mehr Betriebsamkeit.
https://maps.app.goo.gl/SLncXypg8wSh8hib8
Die Einreise in dieses Nicht-EU-Land soll manchmal viel Zeit in Anspruch nehmen, wie wir in verschiedenen Foren lesen konnten. Bis zu 3 Stunden Wartezeit wären nicht unnormal. Anders bei uns, die wir nur wenige Minuten in der Schlange an der Passkontrolle verbrachten.
„Amazing car“ und „never seen before” sagte die Passkontrolleurin, als sie Edgar sah. Und wünschte uns einen schönen Urlaub. Diese Schnelligkeit überraschte uns und brachte den zuvor gefassten Plan sofort durcheinander. Wegen der nichtkalkulierbaren Zeit an der „Grenze“ wollten wir eigentlich direkt auf einen nahen Campingplatz an der Nordseeküste fahren und dort erstmal „ankommen“. Da es aber erst kurz nach 10 am Vormittag war, peilten wir das erste Highlight an: Holy Island.
Zuvor galt es aber die ersten Kilometer am linken Straßenrand zu fahren. Das ging verblüffend gut. Ich denke, dass das vor allem an der sehr hohen Sitzposition im IFA liegt. Die gute Aussicht macht das sehr einfach.
Die kleine Insel Holy Island vor der englischen Nordseeküste ist über eine Straße zu erreichen, aber nur wenn gerade Ebbe ist. Bei Flut ist die Straße gesperrt und auch nicht passierbar. Wir wussten leider nicht genau, wie die Tide-Zeiten hier sind, hatten aber Glück, dass die Straße in ca. 1 Stunde öffnen sollte:
https://maps.app.goo.gl/T3E3oP7MLNGkdzox7
Irgendwie waren alle ungeduldig und nachdem der erste Mutige sich in die Fluten wagte, fuhren auch wir los.
Auf der Insel ist ein kleiner Ort, der bei Ebbe mit Touristen geflutet wird. Zusehen gibt es ein Dorf mit einer Kirche, einer „Priory“ und einem kleinen Castle. Alles in allem sehenswert, wobei sich bei uns der Himmel langsam trübte und für graue Fotos sorgte.
Leider ist es so, dass man auf der Insel nicht übernachten darf, womit sich die Frage stellte: Wohin heute Nacht?
Und inzwischen war das Wetter auch ins Englische, beinahe schon schottische, übergegangen. Es fing an etwas zu regnen, wurde windig und auch kühler. Da lag der Entschluss nahe, dass wir den Nachmittag nutzen und direkt nach Edinburgh fahren. Das war zwar ursprünglich erst für den nächsten Tag geplant, bot sich aber nun ganz gut an und wir hatten damit auch einen Tag Vorsprung.
Auf dem Weg in Richtung Norden passierten wir noch die Grenze zwischen England und Schottland. Hier wird natürlich nicht (mehr) kontrolliert, aber dafür fotografiert.
Das war ein überwältigender Moment, wenn ich heute zurückdenke. Wir waren da!
In Edinburgh haben wir auch mit intensiver Suche keinen Stellplatz „im Freien“ gefunden. Unser Motorhome-Club hatte aber auf seinem Campingplatz etwas für uns frei. Also fuhren wir dorthin und blieben drei Nächte:
https://maps.app.goo.gl/bxddHX3ZzibFrFKL7
https://www.caravanclub.co.uk/club-site ... mpaign=gmb
An diesem Tag sind wir 200km gefahren und sind abends sehr zufrieden im Edgar eingeschlafen.
Unsere Ankunft in Newcastle wurde von einem schönen Sonnenaufgang begleitet, schließlich war SonnTag:
Der Fähr-Hafen in Newcastle wird ähnlich genutzt, wie der in Ijmuiden. Also morgens kommt eine Fähre, die nachmittags wieder abfährt. Allerdings gibt es neben diesem Fährterminal auch noch ein Zweites für eine weitere Fähre und auch einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Damit herrscht hier allgemein mehr Betriebsamkeit.
https://maps.app.goo.gl/SLncXypg8wSh8hib8
Die Einreise in dieses Nicht-EU-Land soll manchmal viel Zeit in Anspruch nehmen, wie wir in verschiedenen Foren lesen konnten. Bis zu 3 Stunden Wartezeit wären nicht unnormal. Anders bei uns, die wir nur wenige Minuten in der Schlange an der Passkontrolle verbrachten.
„Amazing car“ und „never seen before” sagte die Passkontrolleurin, als sie Edgar sah. Und wünschte uns einen schönen Urlaub. Diese Schnelligkeit überraschte uns und brachte den zuvor gefassten Plan sofort durcheinander. Wegen der nichtkalkulierbaren Zeit an der „Grenze“ wollten wir eigentlich direkt auf einen nahen Campingplatz an der Nordseeküste fahren und dort erstmal „ankommen“. Da es aber erst kurz nach 10 am Vormittag war, peilten wir das erste Highlight an: Holy Island.
Zuvor galt es aber die ersten Kilometer am linken Straßenrand zu fahren. Das ging verblüffend gut. Ich denke, dass das vor allem an der sehr hohen Sitzposition im IFA liegt. Die gute Aussicht macht das sehr einfach.
Die kleine Insel Holy Island vor der englischen Nordseeküste ist über eine Straße zu erreichen, aber nur wenn gerade Ebbe ist. Bei Flut ist die Straße gesperrt und auch nicht passierbar. Wir wussten leider nicht genau, wie die Tide-Zeiten hier sind, hatten aber Glück, dass die Straße in ca. 1 Stunde öffnen sollte:
https://maps.app.goo.gl/T3E3oP7MLNGkdzox7
Irgendwie waren alle ungeduldig und nachdem der erste Mutige sich in die Fluten wagte, fuhren auch wir los.
Auf der Insel ist ein kleiner Ort, der bei Ebbe mit Touristen geflutet wird. Zusehen gibt es ein Dorf mit einer Kirche, einer „Priory“ und einem kleinen Castle. Alles in allem sehenswert, wobei sich bei uns der Himmel langsam trübte und für graue Fotos sorgte.
Leider ist es so, dass man auf der Insel nicht übernachten darf, womit sich die Frage stellte: Wohin heute Nacht?
Und inzwischen war das Wetter auch ins Englische, beinahe schon schottische, übergegangen. Es fing an etwas zu regnen, wurde windig und auch kühler. Da lag der Entschluss nahe, dass wir den Nachmittag nutzen und direkt nach Edinburgh fahren. Das war zwar ursprünglich erst für den nächsten Tag geplant, bot sich aber nun ganz gut an und wir hatten damit auch einen Tag Vorsprung.
Auf dem Weg in Richtung Norden passierten wir noch die Grenze zwischen England und Schottland. Hier wird natürlich nicht (mehr) kontrolliert, aber dafür fotografiert.
Das war ein überwältigender Moment, wenn ich heute zurückdenke. Wir waren da!
In Edinburgh haben wir auch mit intensiver Suche keinen Stellplatz „im Freien“ gefunden. Unser Motorhome-Club hatte aber auf seinem Campingplatz etwas für uns frei. Also fuhren wir dorthin und blieben drei Nächte:
https://maps.app.goo.gl/bxddHX3ZzibFrFKL7
https://www.caravanclub.co.uk/club-site ... mpaign=gmb
An diesem Tag sind wir 200km gefahren und sind abends sehr zufrieden im Edgar eingeschlafen.
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 5 – 1. Juli 2024
Tag 6 – 2. Juli 2024
Unser erster Camping-Platz in Schottland hat uns sehr positiv überrascht. Die einzelnen Parzellen sind großzügig bemessen und neben einer geschotterten Fläche für das Womo hat jeder auch ein bisschen Grün dabei. Später stellen wir noch fest, dass im Grunde alle Campingplätze in UK so beschaffen sind. Das hängt mit den geltenden Brandschutzvorschriften zusammen, die einen Mindestabstand von 6 Meter bis zum nächsten Camper fordern.
Letztlich führt das dazu, dass die Plätze nicht so voll wie z.B. in Deutschland wirken. Und es führt wahrscheinlich auch dazu, dass die Preise etwas höher sind als anderswo. In Edinburgh haben wir 45 Pfund pro Nacht bezahlt. Das war dann aber auch schon der rabattierte Preis für Clubmitglieder. Der Normalpreis liegt bei 50 Pfund, was ungefähr 60€ entspricht. Immerhin ist in dem Preis alles inklusive: Strom, Wasser, Dusche, Waschmaschine und Entsorgung. Besonders die sanitären Einrichtungen schienen hier gut in Schuss zu sein.
Für Edinburgh hatten wir von vornherein zwei Tage eingeplant. Edinburgh ist die Hauptstadt von Schottland, welches insofern als selbständig im Vereinigten Königreich gilt. Die Schotten haben ein eigenes Parlament und können eigene Gesetze und Regelungen beschließen (die allerdings vom Parlament in London abgesegnet werden müssen). Etwas über eine halbe Millionen Menschen leben in der Stadt, die damit die zweitgrößte in Schottland ist. Nur Glasgow hat noch ein paar Einwohner mehr.
Aus der Geschichte heraus hat Edinburgh schon immer eine große Rolle gespielt. Wie wir im Laufe der Reise immer wieder lernen, waren die Schotten von jeher in Konflikte, vor allem mit Engländern und Skandinaviern verwickelt. Das führte dazu, dass auch diese Stadt immer wieder in Teilen zerstört wurde. Eher glimpflich gingen die beiden Weltkriege an der Stadt vorbei, so dass man heute eine Vielzahl historischer Bauten ringsum das über allem stehende Castle bewundern kann. Leider kann man das Castle nur mit vorgebuchten Eintrittskarten von innen besichtigen. Die hatten wir leider nicht, so mussten wir draußen bleiben.
Die Victoria Street mit ihren bunten Hausfassaden ist ein bunter Tupfer in der Stadt. Sie wird von allen Touristen angesteuert, so auch von uns:
Natürlich gibt es auch Straßenmusik in ganz Schottland. Hier trafen wir den Dudelsack zum ersten Mal, später sahen wir das an allen touristischen HotSpots im Land.
Zwar gibt es in der Stadt auch einige moderne Bauten, jedoch überwiegen die alten Häuser, die auch eher niedrig gebaut sind. Und wenn das Wetter mitspielt, was in Schottland eher selten der Fall sein soll, dann gibt es auch schöne Fotos.
Am zweiten Tag besichtigten wir noch die königliche Yacht, die seit ein paar Jahren außer Dienst gestellt ist. Das Schiff hat uns sehr an die MS Dresden in Rostock erinnert, die wir beim IFA-Schrauber-Sommertreffen 2024 bewundern konnten.
Natürlich ist die HMY Britania kein Frachtschiff. Aber die Mannschaftsbereiche der Yacht unterscheiden sich nicht so sehr von denen auf der MS Dresden. Die Bereiche der Majestäten sind hingegen von bescheidenem Luxus geprägt. Auf dem Schiff wurde viel Geschichte geschrieben, es hat viele Gesichter aus der Politik der ganzen Welt gesehen und ist mit der Queen auch viel unterwegs gewesen.
Eine der schönen Limousinen des Königshauses gehört auch zur Ausstellung im Hafen von Edinburgh.
Zwischen allen Sehenswürdigkeiten haben wir immer die öffentlichen Linienbusse genutzt. Zu Fuß wäre mir das zu weit gewesen, zudem der Campingplatz eher am Rande der Stadt liegt. Eine Busfahrt kostet 2 Pfund, also etwa 2,40€. Unsere Fahrräder hatten wir übrigens nicht mitgenommen und zu Hause gelassen. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass Schottland nichts für Radfahrer ist. Das können wir voll und ganz bestätigen. Bis auf einige ganz wenige Radwege ist das nichts für Radfahrer - bestenfalls etwas für Lebensmüde.
Tag 6 – 2. Juli 2024
Unser erster Camping-Platz in Schottland hat uns sehr positiv überrascht. Die einzelnen Parzellen sind großzügig bemessen und neben einer geschotterten Fläche für das Womo hat jeder auch ein bisschen Grün dabei. Später stellen wir noch fest, dass im Grunde alle Campingplätze in UK so beschaffen sind. Das hängt mit den geltenden Brandschutzvorschriften zusammen, die einen Mindestabstand von 6 Meter bis zum nächsten Camper fordern.
Letztlich führt das dazu, dass die Plätze nicht so voll wie z.B. in Deutschland wirken. Und es führt wahrscheinlich auch dazu, dass die Preise etwas höher sind als anderswo. In Edinburgh haben wir 45 Pfund pro Nacht bezahlt. Das war dann aber auch schon der rabattierte Preis für Clubmitglieder. Der Normalpreis liegt bei 50 Pfund, was ungefähr 60€ entspricht. Immerhin ist in dem Preis alles inklusive: Strom, Wasser, Dusche, Waschmaschine und Entsorgung. Besonders die sanitären Einrichtungen schienen hier gut in Schuss zu sein.
Für Edinburgh hatten wir von vornherein zwei Tage eingeplant. Edinburgh ist die Hauptstadt von Schottland, welches insofern als selbständig im Vereinigten Königreich gilt. Die Schotten haben ein eigenes Parlament und können eigene Gesetze und Regelungen beschließen (die allerdings vom Parlament in London abgesegnet werden müssen). Etwas über eine halbe Millionen Menschen leben in der Stadt, die damit die zweitgrößte in Schottland ist. Nur Glasgow hat noch ein paar Einwohner mehr.
Aus der Geschichte heraus hat Edinburgh schon immer eine große Rolle gespielt. Wie wir im Laufe der Reise immer wieder lernen, waren die Schotten von jeher in Konflikte, vor allem mit Engländern und Skandinaviern verwickelt. Das führte dazu, dass auch diese Stadt immer wieder in Teilen zerstört wurde. Eher glimpflich gingen die beiden Weltkriege an der Stadt vorbei, so dass man heute eine Vielzahl historischer Bauten ringsum das über allem stehende Castle bewundern kann. Leider kann man das Castle nur mit vorgebuchten Eintrittskarten von innen besichtigen. Die hatten wir leider nicht, so mussten wir draußen bleiben.
Die Victoria Street mit ihren bunten Hausfassaden ist ein bunter Tupfer in der Stadt. Sie wird von allen Touristen angesteuert, so auch von uns:
Natürlich gibt es auch Straßenmusik in ganz Schottland. Hier trafen wir den Dudelsack zum ersten Mal, später sahen wir das an allen touristischen HotSpots im Land.
Zwar gibt es in der Stadt auch einige moderne Bauten, jedoch überwiegen die alten Häuser, die auch eher niedrig gebaut sind. Und wenn das Wetter mitspielt, was in Schottland eher selten der Fall sein soll, dann gibt es auch schöne Fotos.
Am zweiten Tag besichtigten wir noch die königliche Yacht, die seit ein paar Jahren außer Dienst gestellt ist. Das Schiff hat uns sehr an die MS Dresden in Rostock erinnert, die wir beim IFA-Schrauber-Sommertreffen 2024 bewundern konnten.
Natürlich ist die HMY Britania kein Frachtschiff. Aber die Mannschaftsbereiche der Yacht unterscheiden sich nicht so sehr von denen auf der MS Dresden. Die Bereiche der Majestäten sind hingegen von bescheidenem Luxus geprägt. Auf dem Schiff wurde viel Geschichte geschrieben, es hat viele Gesichter aus der Politik der ganzen Welt gesehen und ist mit der Queen auch viel unterwegs gewesen.
Eine der schönen Limousinen des Königshauses gehört auch zur Ausstellung im Hafen von Edinburgh.
Zwischen allen Sehenswürdigkeiten haben wir immer die öffentlichen Linienbusse genutzt. Zu Fuß wäre mir das zu weit gewesen, zudem der Campingplatz eher am Rande der Stadt liegt. Eine Busfahrt kostet 2 Pfund, also etwa 2,40€. Unsere Fahrräder hatten wir übrigens nicht mitgenommen und zu Hause gelassen. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass Schottland nichts für Radfahrer ist. Das können wir voll und ganz bestätigen. Bis auf einige ganz wenige Radwege ist das nichts für Radfahrer - bestenfalls etwas für Lebensmüde.
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 7 – 3. Juli 2024
“The weather is not the reason to go to Scotland.”
Das Wetter ist nicht der Grund für eine Reise nach Schottland. Wir stimmen dem nach ein paar Tagen in Schottland voll und ganz zu. Nicht nur, dass ich seit Sonntag lange Hosen trage, ich habe auch ein Unterhemd angezogen. Und sowas im Sommermonat Juli …
Gestern und auch heute hatte ich zum Aufwachen die Standheizung laufen lassen. Erwartet hatte ich solch Wetter nicht, aber befürchtet. Nun war es so. Die 20 Grad sollten ab jetzt zu den absoluten Tageshöchsttemperaturen zählen. Aber nicht an jedem Tag würde es so warm werden.
Nach 2 Tagen in Edinburgh sollte es weiter in Richtung Norden gehen. Für die nächsten Tage hatte ich einige sehenswerte Orte rausgesucht, die sich wie eine Perlenkette auf der Landkarte präsentierten. Mir war dabei auch wichtig, dass wir nicht nur Strecke schaffen, sondern auch etwas sehen. So waren die Tagesetappen immer unter 100km geplant.
Heute musste ich aber zunächst einmal bei BP tanken. BP ist in UK das Pendant zu Aral in Deutschland. BP hat wie Aral meinen Ultimate-Diesel im Angebot. Die Kraftstoffpreise auf der Insel sind mit denen bei uns zu Hause vergleichbar. Ein Liter Normal-Diesel kostet ca. 1,45 Pfund. Ultimate-Diesel wird mit 1,65 Pfund ausgewiesen, was inklusive Kreditkartengebühr knapp 2€ sind, also nur wenig teurer als derzeit hier in Deutschland.
Die Kassiererin in der Tanke begrüßte mich erneut mit „Amazing Car“ und plauschte sehr sympathisch mit mir über unsere Reiseziele. Da stand für heute zunächst die Fahrt zu den Kelpies auf dem Plan.
https://maps.app.goo.gl/KZnAy2Rq66xbNCP29
Das sind zwei etwa 30 Meter hohe Pferdeköpfe aus rostfreiem Stahl, die in Falkirk (zwischen Edinburgh und Glasgow) stehen. Diese „Kelpien“, die Wassergeister in Pferdegestalt, stellen die Bedeutung der Pferdekraft in der von Wasserkanälen geprägten Region dar. Die Pferde zogen früher neben Lastkähnen auch beladene Wagen oder Pflüge auf den Äckern. In einer sonst eher trostlosen Industrieregion ein echter Hingucker.
Wir nutzen den Tag noch für eine Wanderung zum Falkirk Wheel. Ein weiteres Highlight, um Touristen anzulocken. Der Anblick dieses wahrscheinlich einzigartigen Schiffshebewerks erinnerte uns an frühere Reisen zum Oberländischen Kanal in Polen oder auch zum Schiffshebewerk in Rothensee bei Magdeburg. Alle dienen dem gleichen Zweck und sind auf ihre Art faszinierend besonders.
https://youtu.be/BIMy8m7dSxI
https://maps.app.goo.gl/FuCvAvLEVS2k1CPH6
Die Nacht verbrachten wir auf dem großen Parkplatz bei den Kelpies, die sich ab 23:00 Uhr von einer besonderen Seite zeigen.
Der Nachtplatz inklusive Benutzung einer öffentlichen Toilette kostete hier übrigens 12,50Pfund. Überhaupt wird Parken hier gerne nur gegen Gebühr möglich. Es gibt zwar auch kostenlose Parkplätze, aber insbesondere in der Nähe von Sehenswürdigkeiten kostet das Parken immer ein paar Pfund. Dafür habe ich während der gesamten Reise keine einzige kostenpflichtige Toilette gefunden. Wobei öffentliche Toiletten in Schottland nicht selten sind.
Heute sind wir nur 50km gefahren, aber dafür 12km gewandert.
“The weather is not the reason to go to Scotland.”
Das Wetter ist nicht der Grund für eine Reise nach Schottland. Wir stimmen dem nach ein paar Tagen in Schottland voll und ganz zu. Nicht nur, dass ich seit Sonntag lange Hosen trage, ich habe auch ein Unterhemd angezogen. Und sowas im Sommermonat Juli …
Gestern und auch heute hatte ich zum Aufwachen die Standheizung laufen lassen. Erwartet hatte ich solch Wetter nicht, aber befürchtet. Nun war es so. Die 20 Grad sollten ab jetzt zu den absoluten Tageshöchsttemperaturen zählen. Aber nicht an jedem Tag würde es so warm werden.
Nach 2 Tagen in Edinburgh sollte es weiter in Richtung Norden gehen. Für die nächsten Tage hatte ich einige sehenswerte Orte rausgesucht, die sich wie eine Perlenkette auf der Landkarte präsentierten. Mir war dabei auch wichtig, dass wir nicht nur Strecke schaffen, sondern auch etwas sehen. So waren die Tagesetappen immer unter 100km geplant.
Heute musste ich aber zunächst einmal bei BP tanken. BP ist in UK das Pendant zu Aral in Deutschland. BP hat wie Aral meinen Ultimate-Diesel im Angebot. Die Kraftstoffpreise auf der Insel sind mit denen bei uns zu Hause vergleichbar. Ein Liter Normal-Diesel kostet ca. 1,45 Pfund. Ultimate-Diesel wird mit 1,65 Pfund ausgewiesen, was inklusive Kreditkartengebühr knapp 2€ sind, also nur wenig teurer als derzeit hier in Deutschland.
Die Kassiererin in der Tanke begrüßte mich erneut mit „Amazing Car“ und plauschte sehr sympathisch mit mir über unsere Reiseziele. Da stand für heute zunächst die Fahrt zu den Kelpies auf dem Plan.
https://maps.app.goo.gl/KZnAy2Rq66xbNCP29
Das sind zwei etwa 30 Meter hohe Pferdeköpfe aus rostfreiem Stahl, die in Falkirk (zwischen Edinburgh und Glasgow) stehen. Diese „Kelpien“, die Wassergeister in Pferdegestalt, stellen die Bedeutung der Pferdekraft in der von Wasserkanälen geprägten Region dar. Die Pferde zogen früher neben Lastkähnen auch beladene Wagen oder Pflüge auf den Äckern. In einer sonst eher trostlosen Industrieregion ein echter Hingucker.
Wir nutzen den Tag noch für eine Wanderung zum Falkirk Wheel. Ein weiteres Highlight, um Touristen anzulocken. Der Anblick dieses wahrscheinlich einzigartigen Schiffshebewerks erinnerte uns an frühere Reisen zum Oberländischen Kanal in Polen oder auch zum Schiffshebewerk in Rothensee bei Magdeburg. Alle dienen dem gleichen Zweck und sind auf ihre Art faszinierend besonders.
https://youtu.be/BIMy8m7dSxI
https://maps.app.goo.gl/FuCvAvLEVS2k1CPH6
Die Nacht verbrachten wir auf dem großen Parkplatz bei den Kelpies, die sich ab 23:00 Uhr von einer besonderen Seite zeigen.
Der Nachtplatz inklusive Benutzung einer öffentlichen Toilette kostete hier übrigens 12,50Pfund. Überhaupt wird Parken hier gerne nur gegen Gebühr möglich. Es gibt zwar auch kostenlose Parkplätze, aber insbesondere in der Nähe von Sehenswürdigkeiten kostet das Parken immer ein paar Pfund. Dafür habe ich während der gesamten Reise keine einzige kostenpflichtige Toilette gefunden. Wobei öffentliche Toiletten in Schottland nicht selten sind.
Heute sind wir nur 50km gefahren, aber dafür 12km gewandert.
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 8 – 4.Juli 2024
Über Nacht wurde es spürbar windig und es regnete auch mal wieder. Der Morgen begann aber wiederum sonnig, wenngleich schon eher stürmisch und auch kühl.
Die heutige Etappe brachte uns zunächst zu einem für den schottischen Stolz und auch die Geschichte wichtigen Ort. Nahe der Stadt Stirling hat ein gewisser William Wallace im Jahre 1297 die Engländer vernichtend geschlagen. Da sonst für gewöhnlich die Engländer jede Schlacht für sich entschieden haben, wird dieser Moment noch heute gehuldigt.
Das Wallace Monument wurde 1869 errichtet. Es ist nur 69 Meter hoch, ragt aber auf Grund seiner präsenten Lage auf einem Hügel weit in die Landschaft. Es beherbergt ein Museum und bietet zudem eine hervorragende Aussicht auf das damalige Schlachtfeld.
https://maps.app.goo.gl/ydaAGiK32djAGovM7
Hier im Museum wurde uns deutlich vor Augen geführt, dass die Schotten schon immer in Kriege und Schlachten verwickelt waren. Ob das eigener Aggressivität oder derer anderer geschuldet war, bleibt dabei offen. Wir werden diesen ständigen Unfrieden noch einige Male vor Augen geführt bekommen. Jedes Castle, und davon gibt es unzählige, trägt dem Rechnung.
Bevor wir uns einen Nachtplatz suchten, gab es noch etwas kulinarisches. In einem deutschen Fernsehbeitrag hatte ich mal einen Bericht über die vielen Destillen in Schottland gesehen. Eine besonders sehenswerte lag auf unserem Weg und so fuhren wir dorthin.
https://lindoresabbeydistillery.com/
https://maps.app.goo.gl/2m3YPGf2WaiDFhmW6
Die Lindoris Abbey, eine frühere Abtei, wurde schon vor einigen Hundert Jahren von den Mönchen als Destillerie genutzt. Aus einer langen Tradition heraus wird hier heute noch Whisky in verhältnismäßig kleinen Mengen erzeugt. Man spricht aktuell von etwa 150.000 Liter im Jahr. Bekannte Marken, wie Glennfiddich schaffen bis zu 21.000.000 Liter jährlich.
Es bot sich an, dort eine Führung zu machen und natürlich anschließend ein kleines Tasting. Für die knapp 2 Stunden muss man pro Person 15Pfund einplanen. In Anbetracht der interessanten Fakten, die man vermittelt bekommt, und auch des Probierens drei sehr unterschiedlicher Whisky ist das durchaus angemessen. Uns hat das sehr gefallen.
Es ist hier in Schottland übrigens so, dass der Fahrer beim Tasting keinen Alkohol bekommt. Es dürfen nur Leute probieren, die nicht fahren müssen. Darauf achtet der Mitarbeiter vor Ort sehr genau. Ich musste meinen Whisky also in kleinen Fläschchen mitnehmen …
Die Destillerie liegt unmittelbar am Ufer des Flusses Tay in der Stadt Newburgh, wo wir mit Hilfe von Park4Night einen schönen Stellplatz finden sollten. Da standen wir dann fast ganz allein und konnten den stürmischen Tag in Ruhe ausklingen lassen.
https://maps.app.goo.gl/Gx51A6o6K1ThuxoC9
Für mich gab es noch drei kleine Whisky … um die 100 gefahrenen Kilometer des Tages nochmal Revue passieren zu lassen.
Über Nacht wurde es spürbar windig und es regnete auch mal wieder. Der Morgen begann aber wiederum sonnig, wenngleich schon eher stürmisch und auch kühl.
Die heutige Etappe brachte uns zunächst zu einem für den schottischen Stolz und auch die Geschichte wichtigen Ort. Nahe der Stadt Stirling hat ein gewisser William Wallace im Jahre 1297 die Engländer vernichtend geschlagen. Da sonst für gewöhnlich die Engländer jede Schlacht für sich entschieden haben, wird dieser Moment noch heute gehuldigt.
Das Wallace Monument wurde 1869 errichtet. Es ist nur 69 Meter hoch, ragt aber auf Grund seiner präsenten Lage auf einem Hügel weit in die Landschaft. Es beherbergt ein Museum und bietet zudem eine hervorragende Aussicht auf das damalige Schlachtfeld.
https://maps.app.goo.gl/ydaAGiK32djAGovM7
Hier im Museum wurde uns deutlich vor Augen geführt, dass die Schotten schon immer in Kriege und Schlachten verwickelt waren. Ob das eigener Aggressivität oder derer anderer geschuldet war, bleibt dabei offen. Wir werden diesen ständigen Unfrieden noch einige Male vor Augen geführt bekommen. Jedes Castle, und davon gibt es unzählige, trägt dem Rechnung.
Bevor wir uns einen Nachtplatz suchten, gab es noch etwas kulinarisches. In einem deutschen Fernsehbeitrag hatte ich mal einen Bericht über die vielen Destillen in Schottland gesehen. Eine besonders sehenswerte lag auf unserem Weg und so fuhren wir dorthin.
https://lindoresabbeydistillery.com/
https://maps.app.goo.gl/2m3YPGf2WaiDFhmW6
Die Lindoris Abbey, eine frühere Abtei, wurde schon vor einigen Hundert Jahren von den Mönchen als Destillerie genutzt. Aus einer langen Tradition heraus wird hier heute noch Whisky in verhältnismäßig kleinen Mengen erzeugt. Man spricht aktuell von etwa 150.000 Liter im Jahr. Bekannte Marken, wie Glennfiddich schaffen bis zu 21.000.000 Liter jährlich.
Es bot sich an, dort eine Führung zu machen und natürlich anschließend ein kleines Tasting. Für die knapp 2 Stunden muss man pro Person 15Pfund einplanen. In Anbetracht der interessanten Fakten, die man vermittelt bekommt, und auch des Probierens drei sehr unterschiedlicher Whisky ist das durchaus angemessen. Uns hat das sehr gefallen.
Es ist hier in Schottland übrigens so, dass der Fahrer beim Tasting keinen Alkohol bekommt. Es dürfen nur Leute probieren, die nicht fahren müssen. Darauf achtet der Mitarbeiter vor Ort sehr genau. Ich musste meinen Whisky also in kleinen Fläschchen mitnehmen …
Die Destillerie liegt unmittelbar am Ufer des Flusses Tay in der Stadt Newburgh, wo wir mit Hilfe von Park4Night einen schönen Stellplatz finden sollten. Da standen wir dann fast ganz allein und konnten den stürmischen Tag in Ruhe ausklingen lassen.
https://maps.app.goo.gl/Gx51A6o6K1ThuxoC9
Für mich gab es noch drei kleine Whisky … um die 100 gefahrenen Kilometer des Tages nochmal Revue passieren zu lassen.
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 9 – 5.Juli 2024
Nach einem kleinen Frühstück folgten wir unserem Plan weiter Richtung Norden.
Über den Fluss Tay hinweg ging es vorbei an der Stadt Dundee nach Broughty Ferry, um dort ein wenig einzukaufen und das Castle zu besichtigen.
https://maps.app.goo.gl/A7U5neXm5bonKAnk6
Das kleine Schloss mit Museum war eines der wenigen auf unserer Reise, wo kein Eintrittsgeld verlangt wurde. Das Museum hat sehr schön veranschaulicht, warum das Castle in Form einer Festung genau an dieser Stelle in der Flussmündung steht. Tatsächlich diente es der reinen Verteidigung und dem Schutz der Schiffe auf dem Weg von und nach der Nordsee.
Im Ort kauften wir noch ein paar Lebensmittel. In UK sind die Lebensmittel eigentlich in derselben Markenvielfalt erhältlich, wie auch in Deutschland. Die Preise sind jedoch etwas höher und je nach dem auch deutlich höher. Meistens ist es so, dass der ausgewiesene Preis in Pfund zahlenmäßig dem hiesigen in Euro entspricht, womit es dann durch den Wechselkurs knapp 20% teurer wird. Beim Bier gelingt es kaum eine Dose unter 1 Pfund zu bekommen, wobei dann auch weniger drin ist als in Deutschland (440ml). Dafür hat es dann auch noch weniger %. Britisches Bier hat um die 4% Alkoholgehalt, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Demnach ist Bier hier echt wertvoll.
Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Arbroath, einer kleinen Stadt mit gut 20.000 Einwohnern an der Ostküste. Auch hier hatte ich eine Reportage im NDR gesehen, die einiges Sehenswertes zeigte. Neben einem sehr klassischen Fischgeschäft gibt es dort ebenfalls eine bekannte Abbey (Abtei). Insgesamt ein Ort, den man gesehen haben kann.
Den Fischladen haben wir um ein Pfund reicher gemacht und im Gegenzug den geräucherten Lachs mitgenommen.
Die ehemalige Abtei wird momentan vor dem weiteren Zerfall gerettet, so dass sie nur durch Bauzäune hinweg zu besichtigen war. Wenn man bedenkt, wieviele hunderte Jahre das Bauwerk schon hinter sich hat und letztlich auch schon 500 Jahre so zerstört dasteht, ist das beeindruckend. Dieser niederliegende Zustand ist auch dem Umstand geschuldet, dass unmittelbar nach der letzten Zerstörung viele Materialien entwendet wurden, um unweit eine Kirche zu errichten. Die übrigens heute noch steht und der man ansieht, woher die meisten Steine stammen.
Das Kloster ist berühmt, weil dort im Jahr 1320 die schottische Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Arbroath) an den Pabst Johannes XXII geschrieben wurde.
Wiederum Park4Night folgend haben wir einen schönen Platz direkt an der Uferpromenade gefunden. Dort haben wir am Abend auch mal wieder Fußball-EM geguckt. Deutschland hat sich an dem Abend von Spanien besiegen lassen (1:2).
https://maps.app.goo.gl/kfQEq8Tgs6e5Zj7w9
Direkt hinter unserem Stellplatz befinden sich die Abroath Cliffs. Hier sind tagsüber, je nach Tide, waghalsige Klippenspringer zu beobachten. Wir haben sie leider verpasst.
Auf der Rechnung stehen heute lediglich 65km mit Edgar und etwa 10km zu Fuß.
Nach einem kleinen Frühstück folgten wir unserem Plan weiter Richtung Norden.
Über den Fluss Tay hinweg ging es vorbei an der Stadt Dundee nach Broughty Ferry, um dort ein wenig einzukaufen und das Castle zu besichtigen.
https://maps.app.goo.gl/A7U5neXm5bonKAnk6
Das kleine Schloss mit Museum war eines der wenigen auf unserer Reise, wo kein Eintrittsgeld verlangt wurde. Das Museum hat sehr schön veranschaulicht, warum das Castle in Form einer Festung genau an dieser Stelle in der Flussmündung steht. Tatsächlich diente es der reinen Verteidigung und dem Schutz der Schiffe auf dem Weg von und nach der Nordsee.
Im Ort kauften wir noch ein paar Lebensmittel. In UK sind die Lebensmittel eigentlich in derselben Markenvielfalt erhältlich, wie auch in Deutschland. Die Preise sind jedoch etwas höher und je nach dem auch deutlich höher. Meistens ist es so, dass der ausgewiesene Preis in Pfund zahlenmäßig dem hiesigen in Euro entspricht, womit es dann durch den Wechselkurs knapp 20% teurer wird. Beim Bier gelingt es kaum eine Dose unter 1 Pfund zu bekommen, wobei dann auch weniger drin ist als in Deutschland (440ml). Dafür hat es dann auch noch weniger %. Britisches Bier hat um die 4% Alkoholgehalt, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Demnach ist Bier hier echt wertvoll.
Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Arbroath, einer kleinen Stadt mit gut 20.000 Einwohnern an der Ostküste. Auch hier hatte ich eine Reportage im NDR gesehen, die einiges Sehenswertes zeigte. Neben einem sehr klassischen Fischgeschäft gibt es dort ebenfalls eine bekannte Abbey (Abtei). Insgesamt ein Ort, den man gesehen haben kann.
Den Fischladen haben wir um ein Pfund reicher gemacht und im Gegenzug den geräucherten Lachs mitgenommen.
Die ehemalige Abtei wird momentan vor dem weiteren Zerfall gerettet, so dass sie nur durch Bauzäune hinweg zu besichtigen war. Wenn man bedenkt, wieviele hunderte Jahre das Bauwerk schon hinter sich hat und letztlich auch schon 500 Jahre so zerstört dasteht, ist das beeindruckend. Dieser niederliegende Zustand ist auch dem Umstand geschuldet, dass unmittelbar nach der letzten Zerstörung viele Materialien entwendet wurden, um unweit eine Kirche zu errichten. Die übrigens heute noch steht und der man ansieht, woher die meisten Steine stammen.
Das Kloster ist berühmt, weil dort im Jahr 1320 die schottische Unabhängigkeitserklärung (Declaration of Arbroath) an den Pabst Johannes XXII geschrieben wurde.
Wiederum Park4Night folgend haben wir einen schönen Platz direkt an der Uferpromenade gefunden. Dort haben wir am Abend auch mal wieder Fußball-EM geguckt. Deutschland hat sich an dem Abend von Spanien besiegen lassen (1:2).
https://maps.app.goo.gl/kfQEq8Tgs6e5Zj7w9
Direkt hinter unserem Stellplatz befinden sich die Abroath Cliffs. Hier sind tagsüber, je nach Tide, waghalsige Klippenspringer zu beobachten. Wir haben sie leider verpasst.
Auf der Rechnung stehen heute lediglich 65km mit Edgar und etwa 10km zu Fuß.
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Re: Schottland 2024 mit Edgar
Tag 10 – 6.Juli 2024
Unser erstes Ziel an diesem Tag war wiederum eine Destillerie. Dem Einerlei entfliehend hat man hier etwas ganz Neues probiert und versucht auf diese Art mit der Zeit zu gehen.
http://www.arbikie.com/
https://maps.app.goo.gl/anKhbFmAP4x78bAV8
Die relativ junge Destille hat sich neben dem Whisky auch dem Gin verschrieben. Man sagt zwar, dass der Gin ein billiges Frühprodukt bei der Whiskyherstellung ist, man kann ihn aber trotzdem vielfältig genießen. Das Besondere hier an diesem Ort ist, dass man den ersten „klimapositiven“ Gin herstellt. Während des Wachstums der Pflanzen, in dem Fall sind es Erbsen, wird durch die Photosynthese mehr CO2 verbraucht, als bei der späteren Gin-Herstellung (Energieverbrauch) entsteht. Klingt erstmal etwas übergeschnappt, heißt aber eigentlich: „Saufen - der Umwelt zu Liebe.“
Unser zweites Highlight an dem Tag war Donnator Castle. Diese imposante Festung steht hoch über der Küste und ist auch nur über eine schmale Landzunge vom Festland zu erreichen. Die Jahre der Kriege und Auseinandersetzungen sind auch an diesem Gebäude nicht spurlos vorbei gegangen.
https://maps.app.goo.gl/fHSmiZRAikmfn6BM9
Unsere Fotos zeigen mittlerweile einen gleichmäßig grauen Himmel. Dies nahm uns ein bisschen die Lust für weitere Unternehmungen an dem Tag. Darum sind wir kurzerhand auf einen Campingplatz unseres Motorhome-Clubs im nahen Stonehaven gefahren.
https://maps.app.goo.gl/1EVLabZ9Rbzjkobw9
https://www.caravanclub.co.uk/club-site ... mpaign=gmb
Leider hatten wir keine Reservierung und standen vor dem Schild „Site full“. Aber fragen kostet ja nichts. Bevor wir unsere Frage stellen konnten, hieß es erstmal: „Where is HZ in Germany?“
Die Betreiber des Campingplatzes fanden nicht nur Edgar interessant, sondern meinten auch schon mal in Halberstadt auf dem kleinen Campingplatz am See gewesen zu sein. Das ist quasi in Sichtweite von unserem zu Hause. Und schon ergab es sich, dass doch noch eine Parzelle auf dem ausgebuchten Platz für uns frei war.
Zur Feier des Tages gab es noch einen kleinen Imbiss. Und es regnete mal wieder ausführlich den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht.
Fish and Chips … gibt es irgendwie überall auf der britischen Insel. Heute waren wir wieder 60km unterwegs.
Unser erstes Ziel an diesem Tag war wiederum eine Destillerie. Dem Einerlei entfliehend hat man hier etwas ganz Neues probiert und versucht auf diese Art mit der Zeit zu gehen.
http://www.arbikie.com/
https://maps.app.goo.gl/anKhbFmAP4x78bAV8
Die relativ junge Destille hat sich neben dem Whisky auch dem Gin verschrieben. Man sagt zwar, dass der Gin ein billiges Frühprodukt bei der Whiskyherstellung ist, man kann ihn aber trotzdem vielfältig genießen. Das Besondere hier an diesem Ort ist, dass man den ersten „klimapositiven“ Gin herstellt. Während des Wachstums der Pflanzen, in dem Fall sind es Erbsen, wird durch die Photosynthese mehr CO2 verbraucht, als bei der späteren Gin-Herstellung (Energieverbrauch) entsteht. Klingt erstmal etwas übergeschnappt, heißt aber eigentlich: „Saufen - der Umwelt zu Liebe.“
Unser zweites Highlight an dem Tag war Donnator Castle. Diese imposante Festung steht hoch über der Küste und ist auch nur über eine schmale Landzunge vom Festland zu erreichen. Die Jahre der Kriege und Auseinandersetzungen sind auch an diesem Gebäude nicht spurlos vorbei gegangen.
https://maps.app.goo.gl/fHSmiZRAikmfn6BM9
Unsere Fotos zeigen mittlerweile einen gleichmäßig grauen Himmel. Dies nahm uns ein bisschen die Lust für weitere Unternehmungen an dem Tag. Darum sind wir kurzerhand auf einen Campingplatz unseres Motorhome-Clubs im nahen Stonehaven gefahren.
https://maps.app.goo.gl/1EVLabZ9Rbzjkobw9
https://www.caravanclub.co.uk/club-site ... mpaign=gmb
Leider hatten wir keine Reservierung und standen vor dem Schild „Site full“. Aber fragen kostet ja nichts. Bevor wir unsere Frage stellen konnten, hieß es erstmal: „Where is HZ in Germany?“
Die Betreiber des Campingplatzes fanden nicht nur Edgar interessant, sondern meinten auch schon mal in Halberstadt auf dem kleinen Campingplatz am See gewesen zu sein. Das ist quasi in Sichtweite von unserem zu Hause. Und schon ergab es sich, dass doch noch eine Parzelle auf dem ausgebuchten Platz für uns frei war.
Zur Feier des Tages gab es noch einen kleinen Imbiss. Und es regnete mal wieder ausführlich den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht.
Fish and Chips … gibt es irgendwie überall auf der britischen Insel. Heute waren wir wieder 60km unterwegs.
"Wer sein Auto zu wichtig nimmt, macht es zum Laster." - Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger